Pullach:Fest gegen das Fremdeln

Pullach: Beständigkeit macht glücklich: Elfriede Felber wohnt seit 1961 in ihrer Wohnung in der Hans-Keis-Straße 18 und fühlt sich noch immer sehr wohl.

Beständigkeit macht glücklich: Elfriede Felber wohnt seit 1961 in ihrer Wohnung in der Hans-Keis-Straße 18 und fühlt sich noch immer sehr wohl.

(Foto: Claus Schunk)

In der Hans-Keis-Straße feiern alte und neue Nachbarn

Von Claudia Wessel, Pullach

56 Jahre lang in derselben Wohnung, ist das nicht langweilig? "Nein, überhaupt nicht", sagt Elfriede Felber. Mit ihrem Mann und einem Kind zog sie 1961 in die Hans-Keis-Straße 18 in Pullach und noch heute fühlen sich Heinz und Elfriede Felber dort wohl. "Wir haben eine schöne Wohnung im ersten Stock, mit Balkon zur Südseite." Das Haus, in dem die Felbers wohnen, gehörte zum ersten Bauabschnitt der Wohnungsbaugesellschaft Pullach im Isartal.

Inzwischen verfügt die Wohnungsbaugesellschaft, an der die Gemeinde rund 78 Prozent hält, mehr als 565 Wohnungen in Pullach, die meisten davon in der Hans-Keis-Straße. Gegründet wurde sie 1949, weitere Gesellschafter, die auch Belegungsrechte haben, sind unter anderem die Firmen Linde und United Initiators.

Der zweite Bauabschnitt wurde 1967 abgeschlossen. Hinsichtlich des 50-jährigen Jubiläums hatte Marianne Stöhr die Idee, ein Nachbarschaftsfest zu organisieren. Auch, damit sich die Nachbarn näher kennenlernen. "Manche fremdeln angesichts der neuen Bewohner", so Stöhr. Nicht nur, weil zu diesen auch anerkannte Flüchtlinge gehören. Damit sich alte und neue Nachbarn also in Ruhe beschnuppern können, treffen diese sich nun an diesem Samstag zu einem kleinen Fest, bei dem auch andere Pullacher willkommen sind. Getränke werden von der Wohnungsbaugesellschaft spendiert, zum Essen sollte jeder Besucher eine Kleinigkeit mitbringen, auch mit Tellern und Besteck sollte sich jeder selbst versorgen. Sitzgelegenheiten kommen vom Bauhof der Gemeinde.

Marianne Stöhr hofft, dass das Essensbüffet eine bunte Mischung wird, so wie es auch die Gruppe der Mieter ist. Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund hat angekündigt zu kommen. An Gesprächsthemen sollte es nicht mangeln, glaubt Stöhr. "Viele der neuen Mieter haben so nette Kinder." Das interessiert sicher auch die inzwischen älteren Eltern. Stöhr etwa zog vor 50 Jahren mit ihrem Mann und Kindern im Alter von vier und fünf Jahren ein. Eine Besonderheit damals: Die Bewerber um die günstigen Gemeindewohnungen wurden alle persönlich von Bürgermeister Josef Seidl besucht, der ihre Wohnverhältnisse prüfte.

Das Nachbarschaftsfest findet an diesem Samstag, 14. Oktober, von 14 Uhr an auf der Wiese zwischen Hans-Keis-Straße 48 und 50 statt.

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