Protestzüge:Milchbauern auf der Straße

Landwirte aus ganz Deutschland fahren mit schwerem Gerät nach München, um für höhere Milchpreise zu demonstrieren. Zwei Routen führen durch den Landkreis - eine über Haar und Grasbrunn, die andere über Garching und Ismaning.

An diesem Dienstag ist im Landkreis München vor allem von Osten und Norden her schweres Gerät auf den Straßen unterwegs. Mit ihren Schleppern und Bulldogs machen sich Hunderte Milchbauern aus ganz Deutschland auf den Weg nach München, um in der bayerischen Landeshauptstadt gegen den Milchpreisverfall zu protestieren. Zwei Routen der vom Bundesverband Deutscher Milchviehalter (BDM) initiierten Staffelfahrten verlaufen durch den Landkreis.

Treffpunkt ist der Odeonsplatz

Von Südosten her führt der Protestzug am Morgen von Traunstein kommend über die Bundesstraße 304 durch Zorneding über Grasbrunn und Haar bis in die Innenstadt. Dort treffen die Teilnehmer der insgesamt vier Züge am Odeonsplatz um 11 Uhr zu einer Großkundgebung zusammen. Mehrere Hundert Landwirte werden dort erwartet, die ersten haben sich bereits Anfang vergangenen Woche von Norddeutschland aus auf den Weg gemacht.

Landwirte aus der Region zwischen München und Ebersberg schließen sich der Gruppe um 8 Uhr in Zorneding an. Ein zweiter Zugteil durchquert das Gebiet der Gemeinden Ismaning und Garching von Norden her kommend; die Milchbauern ziehen mit Polizeibegleitung von Erding über die B 388, B 471 und B 11 nach Dirnismaning und dann über die Freisinger Landstraße in die Innenstadt.

Die Landwirte protestieren gegen den verfall des Milchpreises

Schon seit Wochen machen die Milchbauern immer wieder mit Aktionen darauf aufmerksam, dass sich viele von ihnen in ihrer Existenz bedroht fühlen. Der BDM diagnostiziert derzeit die dritte Krise auf dem Milchmarkt innerhalb von sechs Jahren; die Preise seien dramatisch abgestürzt und drohten weiter zu fallen. Angesichts dessen sieht der Verband die Politik in der Pflicht. "Wir haben die klare Forderung an Agrarminister Christian Schmidt und Kanzlerin Angela Merkel, die Milchmenge am Markt zu reduzieren, damit sich die Preise erholen können", erklärte BDM-Vorsitzende Romuald Schaber.

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