Pro:Alles ist besser als der Mariahilfplatz

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Es gibt nur wenige Ecken in der Stadt, die schlechter zu erreichen sind. Selbst Neukeferloh wäre ein geeigneterer Standort

Von Lars Brunckhorst

Der Landkreis München, der sich wie ein Lyoner-Ring oder zwei Weißwürste um die Landeshauptstadt legt, ist ein armes Würstchen: Er hat - im Gegensatz zu fast allen anderen Kreisen - weder Mitte noch Kreisstadt. Selbst Freyung, Haßberge und Lichtenfels haben das, nicht aber München-Land. Die Folge ist, dass das Landratsamt in München liegt. Und zwar ausgerechnet am Mariahilfplatz!

Der hat zwar wegen der Auer Dult eine gewisse Folklore, das ist aber auch der einzige Standortvorteil. Denn es gibt nur wenige Ecken der Stadt, die schlechter zu erreichen sind: öffentlich fast nur mit der Tram und mit dem Auto am besten gar nicht. Die Erreichbarkeit aber sollte entscheidend sein für die Lage einer Behörde, die aus Unterschleißheim genauso zu erreichen sein muss wie aus Aying und Grünwald. Deshalb wäre ein Umzug der Kreisbehörde nur zu begrüßen.

Jeder der drei Standorte, die jetzt im Gespräch sind, ist besser als der alte. Selbst Neukeferloh wäre vorzuziehen: Der Grasbrunner Ortsteil liegt nicht nur an S-Bahn, A 99 und B 304, er ist auch - wie das bayerische Vermessungsamt unlängst festgestellt hat - der geografische Mittelpunkt Oberbayerns. Außerdem liegt hier bereits die Kfz-Zulassungsstelle und findet einmal im Jahr der Keferloher Montag, der Vorläufer der Münchner Wiesn, statt. Solange aber Neukeferloh nicht Kreisstadt wird, möge das Landratsamt wenigstens ähnlich zentral liegen.

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