Marathon du Médoc:Gigant aus Sand

Marathon du Médoc: Quelle: SZ-Grafik

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Die Dune de Pilat ist die größte Wanderdüne Europas

Als Kulturlandschaft ist die Médoc-Halbinsel von Weinbergen und -gärten geprägt, in denen sich die typischen T-förmigen Reben aneinanderreihen. Das alles wäre allerdings nicht denkbar ohne die Natur, die die Gegend eindrucksvoll gestaltet hat: Die von Garonne und Dordogne gespeiste Gironde ist mit 75 Kilometer Länge und bis zu 15 Kilometer Breite die größte westeuropäische Mündung in den Atlantik. Das Ästuar, wie man Ebbe und Flut ausgesetzte Mündungen nennt, bietet mit seinem Brackwasser einen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Auf der Wanderrute zahlreicher Zugvögel gelegen, ist das Gebiet Nistplatz für 130 Vogelarten. Zudem ist die Gironde das letzte Refugium des Europäischen Störs.

Ein Naturdenkmal, das man sich in Aquitanien auf keinen Fall entgehen lassen sollte, liegt zirka 100 Kilometer südwestlich von Pauillac an der Atlantikküste: Die Dune de Pilat bei Arcachon. Auf einer Länge von 2,7 Kilometern türmen sich zirka 60 Millionen Kubikmeter weißer Sand bis zu 100 Meter hoch und 500 Meter breit zur größten Wanderdüne Europas auf. Die 150 Hektar große Sandfläche bietet dem, der sie betritt, ein echtes Wüstenerlebnis. Nach einem relativ steilen Anstieg von der Ostseite fällt die gigantische Düne nach Westen zum Meer hin sanft ab und ergießt sich in einen riesigen Sandstrand. Die Dune de Pilat zieht jedes Jahr mehr als eine Million Besucher an und ist damit nach dem Mont-Saint-Michel in der Normandie das meistbesuchte Naturdenkmal in Frankreich. Umgeben von einem 4000 Hektar großen Pinienwald ist die Gegend seit 1978 ein Naturschutzgebiet.

Im Norden der Düne liegt das Bassin d'Arcachon, eine Bucht, durch die Halbinsel Cap Ferret mit ihrem Leuchtturm fast vom Atlantik abgetrennt wird. Hier züchten mehr als 300 Fischer ihre berühmten Austern, die nach ganz Frankreich und auch ins Ausland geliefert werden. Nach einer anstrengenden Dünenwanderung kann man die frisch geöffneten Austern dann in den Restaurants an der Promenade von Arcachon auf Eis in Etageren genießen, wo sie sich neben Mandelmuscheln, Meeresschnecken, Crevetten und Taschenkrebsen stapeln.

Dazu empfiehlt sich ein kühler Weißwein aus der Region wie der Entre Deux Mers, der ausgezeichnet zu Meeresfrüchten passt. Der Name der Appellation, auf Deutsch "zwischen zwei Meeren", bezieht sich auf die Flüsse Garonne und Dordogne, die das kontrollierte Anbaugebiet begrenzen. Eine angenehme Abwechslung zu den schweren roten Weinen des Médoc und ein Beleg für die Vielfalt der Bordeauxweine.

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