Ottobrunn:Worte für die Ewigkeit

Ottobrunn: Herbert Speckner, Bürgermeister Thomas Loderer und Jan Murken (von links) mit der Neuerwerbung für das König-Otto-Museum: Die Proklamation anlässlich der Thronbesteigung des Wittelsbachers in Athen aus dem Jahre 1835.

Herbert Speckner, Bürgermeister Thomas Loderer und Jan Murken (von links) mit der Neuerwerbung für das König-Otto-Museum: Die Proklamation anlässlich der Thronbesteigung des Wittelsbachers in Athen aus dem Jahre 1835.

(Foto: Claus Schunk)

König Ottos Rede zur Thronbesteigung in Athen hängt nun in Ottobrunn im Museum

Die pathetischen Worte sind nun im König-Otto-Museum in Ottobrunn zu bestaunen. "Griechen, auf immer und ewig will ich in Eurer Mitte verweilen." Mit diesem Bekenntnis wandte sich am 20. Mai des Jahres 1835 der einstige Wittelsbacher-Prinz Otto in Athen an sein neues Volk, das in dem König aus dem fernen Bayern einen Heilsbringer sah. Die für die Ewigkeit deklarierte Liebe aber währte nur bis zum Jahr 1862, als die Griechen ihren Monarchen aus dem Land jagten, und der im fürstbischöflichen Bamberg Exil fand.

Dem Leiter des König-Otto-Museums, Jan Murken, ist es gelungen, die "Neuerwerbung von epochaler Bedeutung" für die Sammlung zu erwerben, wie der Ottobrunner Historiker Herbert Speckner sagt. Es handelt sich nicht um einen Schatz aus Gold oder Silber, sondern nur um ein Blatt edles Kanzleipapier: Die authentische Proklamation bei der Thronbesteigung Ottos.

In Ottobrunn nahm der Wittelsbacher Prinz Abschied vom Vater

Es ist freilich kein Zufall, dass Jan Murken das Stück ausgerechnet in diesem Jahr im Katalog des Athener Auktionshauses Vergos entdeckt und schließlich auch erworben hat. Schließlich wurde vor 40 Jahren, am 28. Juli 1976, unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Ferdinand Leiß die Sammlung "König Otto und die bayerisch-griechischen Beziehungen" ins Leben gerufen - der Vorläufer des heutigen König-Otto-Museums.

Dieses, sagt Historiker Speckner, ist gewissermaßen eine "griechische Exklave" auf bayerischem Boden. Und das aus gutem Grund: Ist doch der Bayer auf dem griechischen Thron Namensgeber der Gemeinde, auf deren Gebiet er im Jahr 1832 auf seiner Reise nach Griechenland Abschied von seinem Vater Ludwig I. von Bayern nahm.

Auch aus dem Ziel von Ottos damaliger Reise erreichten die Gemeinde dieser Tage Glückwünsche zum Erwerb der Proklamation: Dimitris Kostouros, Bürgermeister von Ottobrunns Partnergemeinde und Ottos erster Residenz in Griechenland Nauplia schrieb Rathauschef Thomas Loderer, das Museum sei ein "großes Werk" und "Heimstätte unseres gemeinsamen Werkes durch die Geschichte".

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