Ottobrunn:Sicherheitswacht soll weiter auf Streife gehen

Ottobrunn: Die Sicherheitswacht bleibt in Ottobrunn umstritten.

Die Sicherheitswacht bleibt in Ottobrunn umstritten.

(Foto: Claus Schunk)

Von Martin Mühlfenzl, Ottobrunn

Nach einjährigem Probebetrieb findet die Sicherheitswacht in der Gemeinde Ottobrunn voraussichtlich eine Fortsetzung. Allerdings ist der Einsatz von ehrenamtlichen Bürgern auf Streife in der Kommune weiterhin umstritten. FDP-Gemeinderat Axel Keller sprach in der Sitzung des Hauptausschusses davon, dass die Sicherheitswacht "nicht für mehr Sicherheit sorgt". Dies sieht nicht zuletzt Armin Ganserer anders - Der Leiter der für Ottobrunn zuständigen Polizeiinspektion 28 sprach sich für die Weiterführung des Projektes aus. Die Mehrheit im Gremium, gestützt durch CSU und die Bürgervereinigung Ottobrunn, folgte dem Ansinnen des Polizeichefs.

Dass einige Gemeinderäte an der erforderlichen Akzeptanz der Sicherheitswacht zweifeln, hängt auch damit zusammen, dass sich noch immer kein Ottobrunner Bürger an dem Projekt beteiligt. Bisher kämen die Ehrenamtlichen ausschließlich aus Nachbarkommunen oder der Landeshauptstadt, kritisierte ÖDP-Gemeinderätin Verena Seifert. "Es heißt immer, die Ottobrunner fühlen sich so unsicher, aber kein Ottobrunner hat sich dafür gemeldet", sagte Seifert.

Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) wollte dieses Argument nicht gelten lassen und sagte, es handle sich eben um ein "offenes" Projekt, an dem nicht nur Ottobrunner teilnehmen könnten. Irritationen riefen auch die "Schwerpunkte" bei den Einsatzgebieten der Sicherheitswacht hervor. So wunderte sich SPD-Fraktionschefin Ruth Markwart-Kunas, dass etwa der Kathi-Weidner-Weg bei den Rundgängen im Fokus stand. "Das erschließt sich mir nicht. Die Siedlung für Flüchtlinge ist ja nicht gekommen", sagt Markwart-Kunas. Doris Popp (Grüne) verwies auf die jüngste Kriminalitätsstatistik für die Gemeinde: "Die Delikte sind rückläufig. Wir brauchen sie nicht."

CSU-Fraktionschef Georg Weigert sagte, der Gemeinderat müsse "die Bürger ernst nehmen" - und dazu gehöre auch, ihnen die Möglichkeit zu geben, Sorgen loszuwerden. "Es ist schon klar, dass wir von einer Sicherheitswacht keine Wunder erwarten dürfen", sagt Weigert. "Aber wir alle haben den Eindruck, es gibt keine negativen Stimmen - wenn dann positive". Das unterstrich auch Armin Ganserer. Die Mitglieder der Wacht seien "keine Blockwarte als Permanentüberwacher", betonte der Chef der Polizeiinspektion. Der Service agiere ohnehin sehr zurückhaltend. Seit Januar absolvierte die Sicherheitswacht laut Ganserer insgesamt 40 Rundgänge à drei Stunden.

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