Ottobrunn:Im Lernparadies

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Ehrengäste ohne Ende: Nun ist es auch offiziell eröffnet, das Ottobrunner Gymnasium. (Foto: Angelika Bardehle)

Der Neubau des Gymnasiums Ottobrunn wird offiziell eröffnet

Von Jana Treffler, Ottobrunn

"Eine Schulfamilie, die weiß was sie will", so hat der Ottobrunner Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) die Schulgemeinschaft des Gymnasiums bei der offiziellen Eröffnung des neuen Schulgebäudes am Donnerstagnachmittag bezeichnet. Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle teilte diese Ansicht. Das neue Gymnasium sei wegen des innovativen pädagogischen Konzepts "ein ganz besonderes Ereignis der jüngeren bayerischen Schulgeschichte", sagte er.

Nach drei Jahren in der "Schul-WG" mit dem Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn konnten die Ottobrunner Schüler und Lehrer im vergangenen April nach mehreren Terminverschiebungen endlich ihr eigenes Haus beziehen. "Lernoase" oder "Lernlandschaften" - so heißen die neuen Räumlichkeiten, in denen die Jahrgangsstufen unter sich sind und in denen es keine Türen gibt, dafür aber mit Teppichboden ausgelegte Gruppenräume, in denen die Schüler selbständiger und freier lernen können als jemals zuvor.

Die Idee zu dem Konzept kam Schulleiter Achim Lebert vor acht Jahren bei dem Besuch einer Schule in England. 120 Schüler lernten dort in einem Raum, trotzdem sei es wesentlich leiser zugegangen als in den Klassenräumen mit 25 Schülern in Ottobrunn. Das sei ein prägendes Erlebnis gewesen. Gemeinsam mit dem Architektenteam um Volker Heid, der sich nach eigener Aussage selbst nie getraut hätte, Klassenzimmer ohne Türen vorzuschlagen, entschied sich die Schule für das finanziell aufwendige Projekt. Doch die Kosten hätten sich gelohnt, sagte Landrat Christoph Göbel (CSU) bei der Eröffnung, denn "jeder in Bildung investierte Cent sei gut angelegt".

Nach drei Monaten in der "Lernoase" seien die Stimmen aus Schüler- und Lehrerschaft begeistert, berichtete Heid. Das bestätigte auch ein Film der Abiturientin Hannah Nieberding, in dem Schüler und Lehrer ihre ersten Erfahrungen schildern und der in etwa einer Woche auf der Webseite des Gymnasiums zu sehen sein wird. Aufregend, hypermodern und schon etwas gewöhnungsbedürftig seien die "Lernlandschaften", hieß es im Film. Aber vor allem fielen Worte wie kreativ, entspannt, wie zu Hause, Offenheit und ganz oft: Freiraum.

Einen symbolischer Schlüssel bekam Lebert von Heid überreicht, mittlerweile den dritten, so der Schulleiter. In Hinblick auf die noch unfertige Turnhalle sei sogar noch ein vierter zu erwarten - hoffentlich der letzte.

Text: Jana Treffler, Foto: Angelika Bardehle

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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