Ottobrunn:Airbus-Chef schließt Kündigungen nicht aus

Die jüngsten Aussagen von Airbus-Chef Tom Enders dürften bei der Belegschaft in Ottobrunn nicht gerade für Beruhigung sorgen: Erstmals schloss der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens beim angekündigten Abbau von fast 1200 Stellen auch Entlassungen nicht aus. Er könne nicht garantieren, dass es keine Kündigungen geben werde, sagte der Chef des europäischen Luftfahrt- und Raumfahrtkonzerns in einem Interview der französischen Zeitung Le Figaro (Montagsausgabe). Enders versicherte aber, Airbus werde alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiter "zu begleiten" - etwa in Form von Weiterbildung und internen Jobwechseln.

Airbus will 1164 Stellen streichen. Davon entfallen 429 auf Deutschland, vor allem der Standort Ottobrunn soll betroffen sein. Indem das Management des Konzerns mit dem der Zivil-Flugzeugsparte zusammengelegt wird, sollen Doppelstrukturen abgeschafft werden. Enders verteidigte die Entscheidung gegen die Vorwürfe französischer Gewerkschaften, die die Stellenkürzungen unter Verweis auf die prall gefüllten Auftragsbücher für Passagierjets kritisiert hatten. Airbus dürfe sich nicht auf seiner Position ausruhen, so der Konzernchef. Die Umstrukturierung "gibt uns die Mittel, uns auf den digitalen Umbau vorzubereiten und unseren Entscheidungsprozess schneller zu machen".

© SZ vom 06.12.2016 / dpa, stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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