Opernfestspiele:"Tosca" für alle

Am Samstag ist "Oper für alle": Die "Tosca"-Aufführung aus dem Nationaltheater wird auf den Max-Joseph-Platz übertragen. Was man dazu wissen muss und vermuten darf.

Egbert Tholl

Am Samstag ist wieder "Oper für alle"-Tag: Von 20 Uhr an wird die "Tosca"-Aufführung aus dem Nationaltheater auf den Max-Joseph-Platz übertragen. Eine kleine Bedienungsanleitung

'Oper für alle' in München, 2010

"Oper für alle" gab es in diesem Jahr schon einmal - beim Konzert dirigiert von Kent Nagano.

(Foto: region.mue)

Worum geht's?

In einem Italien, das politisch nichts zu melden hat, führen zwei politische Systeme einen Stellvertreterkrieg.

Hä?

Der Republikaner Cavaradossi kämpft im Stillen gegen die österreichische Besatzungsmacht, verkörpert durch den geilen Folterknecht Scarpia; seine Freundin Tosca ist zu eifersüchtig, um überhaupt eine politische Meinung zu haben, und macht einen Riesenmurks.

Und worum geht es wirklich?

Jonas Kaufmann.

Muss man den sehen?

Sehen schon.

Und hören?

Na ja, er singt "E lucevan le stelle". Und wenn er laut sein darf, ist er auch echt gut. Meist ist er laut.

Also perfekt fürs Open Air?

Unbedingt. Da kommt es eh nicht auf Kunst an, sondern aufs Spektakel.

Also mehr Bachler als Nagano?

So kann man das nicht sagen. Nagano dirigiert nicht, sondern Fabio Luisi. Nagano mag Puccini nicht. Bachler indes mag zwar Puccini, aber die Inszenierung nicht, weil die ihm viel zu fad ist.

Wieso kauft er sie dann ein?

Das Ding stammt aus der Met, und der Deal stand schon lange vor der Premiere dort fest. Hätte ja auch großartig werden können.

Mit Luc Bondy?

In New York war seine Inszenierung ein Superriesenaufreger.

Aber so blöd sind wir hier doch nicht.

Manchmal schon.

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