Öffentlicher Nahverkehr:Notnetz bei U-Bahn und Tram

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Konsequenzen aus dem Streik im öffentlichen Nahverkehr: Die MVG muss auf einen Notfahrplan umstellen. Die Änderungen im Überblick.

Marco Völklein

Mit einem ausgedünnten Notfahrplan reagiert die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) auf die anhaltende Tarifauseinandersetzung mit der Gewerkschaft der Lokführer (GDL). Von Donnerstag, 4 Uhr, an gilt ein Notnetz, das auch ohne den Einsatz der GDL-Fahrer funktioniert, erklärt die MVG.

Von morgigen Donnerstag an stellt die Münchner Verkehrsgesellschaft bei U-Bahnen und Tram auf ein Notnetz um. (Foto: dpa)

Dabei fahren alle U-Bahnen grundsätzlich im 20-Minuten-Takt. In Innenstadtbereichen sollen fast alle Linien (bis auf die U 4) in Zehn-Minuten-Abständen rollen, sodass auf den stark frequentierten Strecken von U 3/6, U 1 und U 2 sowie U 4 und U 5 im Innenstadtkern alle fünf Minuten eine U-Bahn fährt.

In Zehn-Minuten-Abständen fahren:

U 1 Westfriedhof - Sendlinger Tor U 2 Harthof - Neuperlach Zentrum U 3 Olympiazentrum - Thalkirchen U 5 Theresienwiese - Neuperlach Zentrum U 6 Kieferngarten - Harras (jeweils Mo-Fr 6-23 Uhr, Sa 8-23 Uhr; einzige Ausnahme: U 1: Mo-Fr 7-9.30 Uhr und 13-19 Uhr)

Bei der Tram entfallen die beiden Linien 16 und 21 komplett, auf der Linie 12 setzt die MVG Busse ein, die sie zum Teil bei privaten Anbietern samt Fahrer chartert. Auf den Linien 17, 20 und 25 werden in den Außenästen ebenfalls Ersatzbusse den Betrieb der Trambahnen übernehmen.

Konkret davon betroffen sind folgende Streckenabschnitte:

Tram 17 zwischen Romanplatz und Amalienburgstraße Tram 20 zwischen Westfriedhof und Bahnhof Moosach Tram 25 zwischen Großhesseloher Brücke und Grünwald Der Takt soll aber erhalten bleiben, verspricht die MVG.

Ihr Busnetz will die MVG grundsätzlich vollständig bedienen, lediglich einzelne Verstärkerfahrten im Berufs- und Schülerverkehr sollen entfallen. Ihr Nachtliniennetz stellt die MVG bis auf weiteres komplett ein.

Bei den vergangenen Streiks hatte die MVG-Leitstelle es geschafft, auf die Schnelle immer wieder Ersatzfahrer für streikende GDL-Mitglieder aufzutreiben. Dies hält sie aber nun wohl nicht mehr länger durch - zumal sich abzeichnet, dass die Auseinandersetzung zwischen GDL und dem kommunalen Arbeitgeberverband länger anhält. Beide Seiten beharren derzeit auf ihren Positionen.

Die Aktion Münchner Fahrgäste kritisierte das zuletzt scharf. Beide Tarifparteien sollten sich an einen Tisch setzen und nicht "dauernd aufeinander einhacken". MVG-Chef König erklärte allerdings auf Anfrage der SZ, die MVG werde ihren Notplan solange fahren, solange die GDL an ihrem Streik festhalte.

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