Oberschleißheim:Mehr Grün, weniger Werbung

Oberschleißheim dringt auf verträgliche Gestaltung zweier Geschäftshäuser

Die beiden neuen Geschäftshäuser am künftigen Marktplatz der neuen Oberschleißheimer Ortsmitte können gebaut werden. Der Gemeinderat hat die entsprechenden Bebauungspläne gebilligt. Demnach sollen anstelle des bestehenden Ladenzentrums und der ehemaligen Gaststätte am Stutengarten ein neuer Einkaufsmarkt mit 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen und ein Wohn- und Geschäftshaus auf drei Etagen. Hier ist vorgesehen, dass ins Erdgeschoss die Apotheke und das Schreibwarengeschäft aus dem bestehenden Ladenzentrum einziehen und dort ein neues Lokal eröffnet. Im Obergeschoss sollen vier Wohnungen Platz finden, im Dachgeschoss vier Büro- oder Praxisräume.

Beide Blöcke erhalten separate Tiefgaragen, dazu wird am Stutenanger ein oberirdischer Parkplatz mit rund 25 Plätzen angelegt. Im Erdgeschoss des Geschäftshauses müssen drei Läden entstehen, die Größe der einzelnen Einheiten ist variabel, solange diese Vorgabe eingehalten wird. Auch in den Einkaufsmarkt wird ein Café ziehen, sodass der künftige Marktplatz mit zwei Gastronomiebetrieben bestückt sein soll.

Während die Pläne im Bauausschuss des Gemeinderates im Grundsatz einstimmig durchgewunken wurden, gab es kleinere Reibereien um Details. So fordert das Rathaus für den Einkaufsmarkt eine Begrünung des über 1500 Quadratmeter großen Flachdachs, das ja für Dutzende Mieter der umliegenden Wohnblöcke zur täglichen Aussicht werden wird. Dazu hat sich die Supermarktkette Rewe als künftiger Nutzer aber bisher nicht bereit klärt.

Auch die Pläne des Konzerns für seine Werbeanlagen hat der Ausschuss nicht komplett geschluckt. So sollten an das Südende des Parkplatzes zwei Werbeflächen gepflanzt werden, die damit aber die Schaufenster des angrenzenden Geschäftshauses verdecken würden. Sie wurden untersagt. Zwei Werbepylonen sollten die üblicherweise zulässige Höhe derartiger Anlagen mit 3,50 Metern überschreiten. Der Ausschuss hat sie mit knapper Mehrheit auf 2,50 Meter zurückgestutzt.

Bedenken angemeldet wurden auch wegen der geplanten Werbefahnen in sieben Metern Höhe. Über den Bebauungsplan soll verhindert werden, dass diese Konstruktionen Lärm entwickeln. Welche Nutzungen in der Büroetage des Geschäftshauses zulässig sind, ist noch strittig. Unter der Prämisse, den Platz zu beleben, hat der Bebauungsplanentwurf eine Verwaltungsnutzung ohne Publikumsverkehr ausgeschlossen, was im Ausschuss jedoch als zu weitgehend gerügt wurde. Eine Vereinsgeschäftsstelle, ein Büro der Nachbarschaftshilfe oder der Volkshochschule dürften nach dieser Regelung ebenfalls nicht einziehen, was als kontraproduktiv gesehen wurde. Hier wird nachgearbeitet.

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