A 92 bei Oberschleißheim:Ein Kleeblatt soll die Staus beenden

A 92 bei Oberschleißheim: Viel Beton wie hier an der Anschlussstelle Ismaning wird auch bei Ober- und Unterschleißheim entstehen. Dafür ohne Ampeln.

Viel Beton wie hier an der Anschlussstelle Ismaning wird auch bei Ober- und Unterschleißheim entstehen. Dafür ohne Ampeln.

(Foto: Robert Haas)

Im Zuge der Verbreiterung der Autobahn A 92 werden die Ampelschaltungen an der Anschlusstelle Oberschleißheim entfernt. Das geht allerdings nicht ohne größere Umbauten.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Mit der anstehenden Verbreiterung der Autobahn A 92 bei Ober- und Unterschleißheim wird auch die Anschlussstelle Oberschleißheim komplett erneuert. Anstelle der Zu- und Abfahrten über Ampelschaltungen bilden die dann sechsspurige Autobahn und die vierspurige Bundesstraße B 471 künftig ein "Kleeblatt" mit hindernisfreien Fahrverbindungen in alle Verkehrsbeziehungen. Die gefährlichen Rückstaus auf die Abbiegspuren der Autobahn sollen damit ebenso ein Ende haben wie möglichst auch die Schlangen auf der Bundesstraße.

Die B 471 muss verlegt werden

Für die geplanten Neuerungen sind enorme Bauvorhaben notwendig, die das Areal um die Olympia-Regattastrecke und den Oberschleißheimer Gemeindeteil Badersfeld drastisch verändern werden. So wird zur Aufnahme der vielfältigen neuen Verkehrsbeziehungen eine neue, breitere Autobahnbrücke nördlich neben die alte gepflanzt. Die B 471 wird folglich nach Norden verschwenkt und verläuft von der Anschlussstelle weg dann in größerer Distanz zum historischen Dachauer Kanal. Der Brückenneubau ermöglicht auch, dass die bestehende Anschlussstelle während der Bauphase des "Kleeblatts" in Betrieb bleiben kann.

Als weiteres Puzzleteil in die großflächige Veränderung des Gebiets bringt die Gemeinde Oberschleißheim die geplante Westumfahrung ein, mit der die Staatsstraße 2342 aus dem Ort parallel zur Autobahn verlegt werden soll. Die Autobahndirektion Südbayern mit der Federführung für die neue Anschlussstelle und das Staatliche Bauamt Freising, unter dessen Obhut die Staatsstraßenverlegung geplant wird, seien hier "in intensiver Abstimmung", versichert Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion. So sei in den Plänen zu A 92 und B 471 für die Verlegung der Staatsstraße ein Korridor freigehalten.

Erste Denkansätze sind hier, die neue Umgehungsstraße unter der B 471 durchzuführen, die für die Brücke über die Autobahn ohnehin schon im Ansteigen ist. Die Verbindung zwischen Staatsstraße und B 471 würde dann jenseits dieser Unterführung durch eine Abzweigung von der Umgehung gelöst, die in einen Kreisel mit der Bundesstraße führt. Während die Umgehungsstraße so enger an der Autobahn geführt werden kann, würde im Gegenzug aber dieser Kreisel deutlich näher an Oberschleißheim heranrücken als zunächst gedacht.

Oberschleißheims Bürgermeister ist zufrieden

Oberschleißheims Bürgermeister Christian Kuchlbauer zeigte sich in einer ersten Reaktion angetan von den Plänen. "Das ist die Lösung, die ich favorisiere", sagte er. In Verkehrskonferenzen habe er immer angeregt, die Autobahnanschlussstelle ampelfrei auszugestalten, daher sei er "ein bisserl stolz", dass dieser Ansatz nun aufgegriffen worden sei. Der Ausweichverkehr von der Engstelle Allacher Tunnel über A 99 und B 471 könne so "besser abfließen", erwartet der Bürgermeister und werde daher die Rückstaus nach Oberschleißheim vermindern. Man sei in Kooperation der beiden Ämter um eine "vernünftige Lösung für Oberschleißheim bemüht", versicherte auch Behördensprecher Seebacher.

Der sechsspurige Ausbau der A 92 auf dem Teilstück ist schon seit 2014 im Genehmigungsverfahren. Mitten in dieses Planfeststellungsverfahren platzte dann jedoch die Absicht aus Berlin, die Bundesstraße B 471 zwischen Dachau und Badersfeld auf vier Spuren zu verbreitern, was die komplette Umplanung der Autobahnanschlussstelle nach sich zog. Das östliche Teilstück der B 471 zwischen Autobahnzufahrt und Oberschleißheim bleibt freilich zweispurig.

Die Pläne werden im Mai erstmals vorgestellt

Die neuen Pläne der Autobahndirektion sind ganz frisch und teilweise noch nicht im Detail ausgearbeitet. Erstmals öffentlich präsentiert werden sollen sie voraussichtlich am 10. Mai im Oberschleißheimer Gemeinderat. Mit der Neuplanung will die Autobahnbehörde dann noch in diesem Jahr das Planfeststellungsverfahren fortsetzen. Wie der sechsspurige Ausbau der A 92 sind auch die Verbreiterung der B 471 und die Verlegung der Staatsstraße 2342 in amtlichen Fahrplänen priorisiert. Für den Ausbau der B 471 gibt es noch keine vertieften Planungen, für die Staatsstraßenverlegung will sich das Staatliche Bauamt noch heuer auf eine Linienführung festlegen.

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