Das Gewerbegebiet zwischen dem Oberschleißheimer Bahnhof und Mittenheim wird hotelfreie Zone - und weitere Viertel im Ort sollen möglicherweise folgen. Der Gemeinderat hat die einer Pattsituation geschuldeten widersprüchlichen Beschlüsse des Bauausschusses in der Sache revidiert. Der Antrag auf ein Hotel im ehemaligen Jungheinrich-Gebäude am Bahnhof wurde abgelehnt und eine Änderung des Bebauungsplans in Auftrag gegeben, um Hotels generell auszuschließen. Mit zwölf gegen neun Stimmen setzten SPD, Grüne, FDP und Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) gegen CSU und FWG diese Linie durch.
Verhindert werden sollen auf diese Weise Beherbergungsbetriebe im Graubereich zwischen Hotel und Boardinghaus. Baurechtlich ist ein Hotel im Gewerbegebiet bisher zulässig, ein Boardinghaus nicht. Im konkreten Fall hatte der Bauwerber zweimal ein Boardinghaus beantragt, danach ein Hotel mit Vierbettzimmern. Nun soll der Bebauungsplan so geändert werden, dass Hotels grundsätzlich ausgeschlossen sind. Bei einem echten Hotel will das Rathaus dann gegebenenfalls ein Ausnahmeverfahren einleiten. CSU und FWG vertraten die Position, dass ein Hotel zu genehmigen sei, ungeachtet seines Anspruchs und seiner Qualität. Ein billigeres Hotel abzuweisen, nannte FWG-Sprecher Hans Hirschfeld "Diskriminierung" der dort angesprochenen Klientel.