Oberschleißheim:Fischereiverband zieht um

Landesgeschäftsstelle wird nach Oberschleißheim verlegt

Das bayerische Fischereiwesen wird künftig von Oberschleißheim aus gesteuert. Die Geschäftsstelle des Landesfischereiverbandes zieht noch heuer aus München-Harlaching in das ehemalige Gebäude der Raiffeisenbank an der Mittenheimer Straße. Damit habe man "eine werthaltige und zukunftssichere Bleibe" gefunden, verkündete Präsident Albert Göttle in einer Mitteilung an die Verbandsmitglieder. Der Landesfischereiverband vertritt 875 Fischereivereine mit mehr als 130 000 Mitgliedern sowie alle 457 bayerischen Berufsfischer. Die Geschäftsstelle mit 22 hauptamtlichen Mitarbeitern organisiert nach eigenen Angaben die naturschutzfachliche Arbeit, die Jugendarbeit, die öffentliche Darstellung und den politischen Austausch, den Wirtschaftsbetrieb, die Fischerprüfung sowie die Verpachtung der Staatlichen Fischereirechte.

Das Anwesen an der Pechdellerstraße in Harlaching hatte dabei den Anforderungen längst nicht mehr genügt. Die über die Jahre gestiegene Zahl der Mitarbeiter fand nicht mehr ausreichend Platz, Archivmaterial musste schon ausgelagert werden, Besprechungsräume fehlten völlig, die Kommunikationstechnik war veraltet.

Laut Göttle hat der Verband mehr als 100 Objekte geprüft, ehe er in Oberschleißheim fündig wurde. Hier habe man "genug Platz, um das Team weiterzuentwickeln und die bayerische Fischerei ordentlich zu vertreten". Der Verband hat das Gebäude gekauft, als "Ausdruck nachhaltigen Wirtschaftens", wie sein Präsident betont. Den finanziellen Grundstock bildete unter anderem der Verkauf der bisherigen Geschäftsstelle. Der Umzug soll in diesem Herbst über die Bühne gehen, das genaue Datum steht noch nicht fest.

Das neue Gebäude der bayerischen Fischer wurde nach Darstellung von Heimatforscher Otto Bürger 1913 als Offizierswohnheim für den Flugplatz errichtet. Nach dem Abzug der Militärflieger nach dem Weltkrieg wurde dort 1933 ein Café eröffnet, später ergänzt um einen Weinausschank. Nach 1948 war die Gaststätte der "Wally" legendär. 1955 kaufte die Raiffeisenbank das Gebäude, wo sie bis zum Umzug an die Professor-Otto-Hupp-Straße blieb. Seither wechselten die Nutzungen mehrfach.

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