Oberschleißheim:Festplatz ohne Steckdose

Gemeinderäte vertagen Entscheidung zum Stromanschluss

Wenn auf dem Oberschleißheimer Festplatz ein Fest stattfindet, für das der Veranstalter Strom benötigt, dann muss er bei Anliegern klingeln und drum bitten, dass diese ihn an ihre Steckdose lassen. "Einfach peinlich" findet das Gemeinderat Peter Lemmen, dessen SPD zum Beispiel jährlich im Herbst ihr Kinderfest auf dem Platz abhält und dazu jedes Mal mit dem Verlängerungskabel bei einer freundlichen Nachbarin anstecken muss. Sein ungefähr fünf Jahre alter Vorstoß, Steckdosen auf dem Platz einzurichten, ist bis heute nicht umgesetzt. Der Gemeinderat hat sich schon zweimal zu dieser Frage ergebnislos vertagt.

Die Gemeinde hatte 2011 zur Stromversorgung des Volksfestes eine Trafostation erstellen lassen, von der aus die fünf Tage im Mai dann bedient werden. 2015 wurde wegen veränderter Zugangsbedingungen des Stromlieferanten ein Wandlerschrank angebaut. Dort seien direkte Steckdosenanschlüsse "aus technischen Gründen nicht möglich", heißt es aus der Gemeindeverwaltung. Dazu müsse entweder immer bei Bedarf ein mobiler Stromkasten aufgestellt oder ein weiterer Anschluss für 220 Volt erstellt werden. Dafür habe es bislang noch keine Haushaltsmittel gegeben.

"Das Ding wurde einfach vollkommen falsch gebaut", bilanzierte Lemmen im Ferienausschuss die Historie, "und das sollte jetzt korrigiert werden". Nachdem der Bedarf schon seit Jahren angemeldet sei, "sollte es auch möglich sein, eine gar nicht so große Maßnahme im vierten bis fünften Jahr der Beschlussfassung zu realisieren", merkte er in seinem Antrag an.

Zweite Bürgermeisterin Angelika Kühlewein (CSU) als Sitzungsleiterin verwies darauf, dass eine bessere Ausstattung des Festplatzes auch die Grundsatzfrage berühre, wie viel Aktivität dort überhaupt gewollt sei. Bislang seien Volksfest und SPD-Kinderfest die einzigen Veranstaltungen dort. Dafür lohne sich der Aufwand einer neuen Anschlussmöglichkeit nun wirklich nicht, befand Hans Negele (FW), "da kommt die Vergütung von Anliegern billiger". Allerdings werden auch beim Volksfest diese 220-Volt-Anschlüsse benötigt, die bis jetzt jeweils mobil aufgestellt werden. Ob die Investition in einen eigenen Anschluss die jährlichen Kosten für den Volksfeststrom verringern würden, konnte auch bei der zweiten Beratung niemand beantworten. Die Materie wurde nochmal vertagt.

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