Oberschleißheim:Die Parksiedlung wird aufgemöbelt

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Die üppigen Freiflächen sind unattraktiv und werden kaum genutzt. Ein Zuschussprogramm soll das ändern

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Eine optische Aufwertung der Parksiedlung rentiert sich jetzt auch für die Hauseigentümer dort. Als nächste Etappe des Städtebauförderprojekts "Soziale Stadt" hat das Rathaus ein Programm "zur Verbesserung des Wohnumfelds" beschlossen. Wenn Freiräume, Grünanlagen, Spielplätze oder Wege in dem Quartier aufgewertet werden, schießt die öffentliche Hand die Hälfte der Kosten zu. Maximal 50 000 Euro können die Immobilienbesitzer für Einzelmaßnahmen dafür abschöpfen.

Zwischen den Wohnblöcken in der Siedlung waren bei der Konzeption Anfang der Sechzigerjahre üppige Flächen freigehalten worden, die einen parkähnlichen Charakter entstehen lassen sollten; daher auch der Name des Quartiers. Ein Plus an Lebensqualität habe sich durch diese Freiräume allerdings nicht wirklich entwickelt, ergaben die Analysen zur Situation des über Jahre abgehängten Quartiers. Die meisten Flächen seien "untergenutzt", heißt es in der aktuellen Bestandsuntersuchung des Planungsbüros Dragomir, sie böten keinerlei Aufenthaltsqualität. Kinderspielplätze seien verwahrlost, Wege nicht sinnvoll geführt, die Beleuchtung überwiegend mangelhaft. Fahrradständer fehlten häufig, Müllhäuschen seien oft unansehnliche Schandflecke. Positiv vermerkt wird hingegen der eingewachsene Baumbestand, der an einigen Stellen "im Sommer ein dichtes Baumdach" an den Wegen zu den Gebäuden bildet.

Vor allem durch die schiere Dimension der ausladenden Freiflächen biete das Quartier aber "großes Potenzial", erklärte Planerin Sigrid Hacker dem Bauausschuss des Gemeinderates. Das Gremium hat nun sechs Förderkategorien festgeschrieben: Spielplätze, Freiflächengestaltung, Wege und Zugangssituationen, Müllsammelstellen, Fahrradabstellanlagen sowie Beleuchtung. In jeder Kategorie sind Ziele und Standards definiert. Und für jede Verbesserungsmaßnahme im Sinne dieser Vorgaben gibt es künftig Zuschüsse.

So ist ein zentrales Ziel die Aufwertung und Sanierung der vorhandenen Spielplätze, die Neuanlage von Kleinkinderspielplätzen sowie ein größerer altersübergreifender Spielplatz. Angesichts der momentanen Altersstruktur des Quartiers mit überwiegend älteren Menschen in einzelnen Blöcken sollten die Spielplätze zukünftig auch immer einen integrierten Aufenthaltsbereich mit Sitzgelegenheit beinhalten. Freiflächen sollen mit Bänken und beispielsweise auch kleinen Grillplätzen aufgewertet werden. Auch sportliche Aktivitäten sollen in definierten Teilbereichen möglich sein.

Wo Wege nicht sinnvoll zueinanderführen, sollen Lücken geschlossen werden. Auch soll das Quartier durchgehend barrierefrei werden. Für die Müllsammelstellen sind Ausstattungsstandards festgelegt, die "eine Integration in den Freiraum garantieren". Ziel einer verbesserten Beleuchtung sollte sein, "jedem Bewohner auch bei Dunkelheit einen angstfreien Zugang zu seiner Wohnung innerhalb der gesamten Parksiedlung zu gewähren".

Die Rathausverwaltung hat das Programm bereits mit Eigentümern größerer Anlagen diskutiert und dabei "großes Interesse" festgestellt, wie es im Bericht heißt. Für 2018 wurden nun 100 000 Euro an potenziellen Zuschüssen ausgelobt. Initiativen müssen vor einer Vergabe der Arbeiten und dem Förderantrag im Rathaus vorgestellt werden.

© SZ vom 23.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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