Oberschleißheim:Das Gewurstel geht weiter

Bei der Kinderbetreuung stopselt Oberschleißheim seit Jahren herum. Bürgermeister Kuchlbauer wollte das ändern. Wirklich geglückt ist ihm das nicht

Von Klaus Bachhuber

Oberschleißheim hält große Stücke darauf, eine qualitativ hochstehende Kinderbetreuung anzubieten, die vom Gemeinderat auch immer wieder über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus unterstützt wird. In der räumlichen Ausstattung gilt dabei seit Jahren das Prinzip "Durchwursteln". Jahr für Jahr wurden stoisch die Anmeldezahlen abgewartet, um dann - mit viel Kreativität - je nach Bedarf eine Hortgruppe dahin zu verschieben und eine Krippengruppe dort unterzubringen und die Mittagsbetreuung anstelle der Nachbarschaftshilfe hier anzusiedeln, während die Nachbarschaftshilfe dann in den Räumen der Volkshochschule ... Das war nicht immer lustig für die Betroffenen, aber irgendwie ging es immer.

Dieses Gestopsel abzustellen, war eines der erklärten Ziele von Bürgermeister Christian Kuchlbauer von den Freien Wählern bei seinem Dienstantritt 2014. In einer ganztägigen Klausurtagung stellte der Gemeinderat unter seiner Regie einen Masterplan zusammen, der die Strukturen klarer fasste und mittelfristig Bestand haben sollte. Dass dazu gehört, einen Hort an eine Schule anzubauen und dafür die Schule auf einen zweiten Standort ausweichen muss, im ehemaligen Hortgebäude - das hörte sich freilich seinerzeit schon bizarr an.

Wenn sich die Eltern jetzt beklagen, in diese Pläne nie einbezogen worden zu sein, und auch die Schule sich immer wieder dezent räuspert, vielleicht einiges anders zu sehen, dann scheint dem Gemeinderat der ganz große Wurf damals nicht gelungen zu sein. Etwas mehr öffentliche Debatte hätte solchen Zukunftsprojekten sicher gut getan. Jetzt sieht es so aus, als würde das Durchwursteln mit Zwischenlösungen abgelöst durch bauliches Gewurstel.

© SZ vom 25.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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