Oberschleißheim:Brauner Spuk am Volkstrauertag

Rechtsextreme sind am Volkstrauertag zum Kriegerdenkmal in Oberschleißheim marschiert. Darunter auch ein Mann, der wegen der Planung eines Bombenanschlags verurteilt wurde.

Von Lars Brunckhorst, Oberschleißheim

Rechtsextreme haben den Volkstrauertag am vergangenen Sonntag in Oberschleißheim für ihre Zwecke missbraucht. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, waren mehrere Menschen am Abend mit Fackeln zum Kriegerdenkmal im Maximilianshof beim Schloss gezogen und hatten nach Aussage von Zeugen rechtsnationale Lieder angestimmt. Bis zum Eintreffen der Polizei hatte sich die Gruppe jedoch auflöst. Beamte konnten nur noch in der Effnerstraße eine Gruppe von acht Personen anhalten. Drei von ihnen trugen brennende Fackeln, die sie auf Anweisung der Beamten löschten.

Anführer der Gruppe war, wie sich bei der Feststellung der Personalien herausstellte, der bekannte Rechtsextremist Karl-Heinz Statzberger, der mit dem Neonazi Martin Wiese vor 13 Jahren einen Bombenanschlag auf die Grundsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums in München geplant hatte und dafür zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Unter den acht Rechtsextremen war auch eine Frau.

Die Polizei beschlagnahmt Fahnen und Aufkleber

Bei der Kontrolle beschlagnahmten die Polizeibeamten zwei Fahnen der rechtsextremen Partei "Der dritte Weg" sowie mehrere Aufkleber mit dem Aufdruck "Bitte flüchten sie weiter! Es gibt hier nichts zu wohnen! Refugees not welcome!"

Die achtköpfige Gruppe gab zudem an, einen Kranz sowie weiße Grabkerzen mit der Aufschrift "Tot sind nur jene, die vergessen werden!" am Kriegerdenkmal niedergelegt zu haben. Die Gegenstände wurden von der Polizei entfernt. Gegen alle acht wurde Anzeige erstattet, weil die Versammlung nicht vorher angemeldet worden war.

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