Oberschleißheim:Ausgeschwitzt

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Großes Thema: Der Bedarf an Angeboten für die Kinderbetreuung fordert die Kommune. (Foto: Florian Peljak)

Die Sauna am Hallenbad könnte zu einer Kindertagesstätte umfunktioniert werden

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Nach mehr als 40 Jahren ist die öffentliche Sauna beim Oberschleißheimer Hallenbad Geschichte. Jetzt wurde die Anlage abgedreht. Das Therapiezentrum Wildenauer als bisheriger Pächter von Sauna und der angegliederten Physiotherapie-Praxis ist ausgezogen und hat seine Angebote nach einem Umbau im Stammhaus am Bruckmannring konzentriert. In den Plänen der Gemeinde wird der Komplex am Hallenbad derzeit nicht mehr als Erholungseinrichtung gesehen, sondern könnte eventuell für die Kinderbetreuung genutzt werden.

An diesem Samstag trifft sich der Gemeinderat zu einer Klausurtagung, um mittelfristige Strategien für die Kindertagesstätten zu entwickeln. Zuletzt war es Praxis im Rathaus, auf die schwer planbaren Trends und Bedürfnisse in der Kinderbetreuung regelmäßig mit Improvisation zu reagieren. In Raum-Rochaden, meist unter Einbeziehung anderer kommunaler Institutionen wie vor allem die Volkshochschule oder Vereinen mit festen Büros wie die Nachbarschaftshilfe, wurden dann spontane Lösungen gefunden.

Die jüngste Improvisation war nun nötig geworden, weil ein Wasserschaden mit anschließender hoher Schimmelbelastung das Gebäude des Kindergartens Regenbogenhaus lahmgelegt hat und die Tagesstätte in einen Container umziehen musste. Der Oberschleißheimer Bürgermeister Christian Kuchlbauer (Freie Wähler) möchte nun Überlegungen präsentieren und diskutieren, wie das Raumangebot besser strukturiert werden soll. Einen Neubau sehen seine Planspiele dabei zunächst nicht vor.

"Joker" könnte der bisherige Sauna-Komplex werden, in den sich auf rund 360 Quadratmetern stattliche Angebote unterbringen ließen. In der Verlängerung der Professor-Otto-Hupp-Straße am Hallenbad sind bereits Kindertagesstätten angesiedelt, am Ende des Fußwegs dann der Kindergarten "Biene Maja" und unmittelbar neben dem Hallenbad die neue Kinderkrippe "Schlosskinder".

Rein inhaltlich gesehen geht die Tendenz im Gemeinderat derzeit dazu, die Hortangebote zurückzufahren und die Ganztagsklassen der Grund- und Mittelschulen zu stärken. Um diesen gesamten Themenkomplex intensiv zu debattieren, wurde die Klausurtagung für dieses Wochenende angesetzt.

Die Sauna war 1973 eröffnet worden, ein Jahr nach dem Bau des Hallenbades. Im Zuge der großen Debatte um eine mögliche Schließung des Bades, die 2001 mit einem Bürgerentscheid verhindert wurde, war es nicht um die Sauna gegangen. Erst 2012/13 war die Sauna nach einem Pächterwechsel noch saniert und ausgebaut worden. So wurde damals zum Beispiel ein Dampfbad neu eingebaut. Auch das gehört nun der Vergangenheit an.

© SZ vom 16.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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