Oberhaching:Landrat drückt aufs Tempo

Standortfrage für Realschule sowie BOS/FOS soll schnell geklärt werden

Von Iris Hilberth, Oberhaching

In der Standortfrage für die neue Realschule sowie eine zusätzliche Fachoberschule (FOS/BOS) im südlichen Landkreis haben sich die betroffenen Gemeinden in der Zweckverbandssitzung des Gymnasiums Oberhaching nun auf einen Zeitplan verständigt. Bis zum 11. Juli sollen Oberhaching, Sauerlach und Taufkirchen in ihren Gemeindegremien klären, wie realistisch der zeitnahe Bau der Schulen auf den von ihnen anvisierten Grundstücken ist und welche Kosten mit dem Kauf der Areale verbunden wären. Denn an allen drei Standorten befinden sich die Grundstücke zumindest teilweise in Privathand. Auch sollen die Gemeinden dann eine Aussage treffen, ob sie an ihren Bewerbungen festhalten. "Erst dann können wir entscheiden, welches Konstrukt wir für die Trägerschaft wählen", sagte Landrat Christoph Göbel (CSU).

Derzeit werden zum einen Überlegungen angestellt, ob der Zweckverband des Gymnasiums Oberhaching in seiner jetzigen Konstellation auch für eine Realschule zuständig sein könnte. Neben der Sitzgemeinde Oberhaching und dem Landkreis sind auch Sauerlach, Taufkirchen und Grünwald Mitglied im Zweckverband. Insbesondere Grünwald macht eine Beteiligung an der neuen Realschule von deren Standort abhängig. "Das ist entscheidend, wenn wir das mitfinanzieren sollen", sagte Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU). Der Druck sei aus Grünwalder Sicht nicht so groß, sagte er, viele würden heute schon nach Wolfratshausen fahren.

Ebenfalls zu klären ist, ob der Zweckverband für beide neuen Schulen, also auch für die FOS/BOS die Trägerschaft übernehmen würde. Eine Frage, die auch dem Zweckverband Realschule Taufkirchen gestellt werden muss, sollte die FOS/BOS dort gebaut werden. Bei der bislang einzigen Fachoberschule des Landkreises in Unterschleißheim habe man damals keinen Zweckverband gewollt, erinnert Göbel. Der Landrat sowie Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) sehen aber auch die Synergieeffekte, die ein solcher Schulcampus mit beiden Bildungseinrichtungen ermögliche. Man verständigte sich in der Zweckverbandssitzung in Oberhaching schließlich unverbindlich darauf, dass eine Trägerschaft der neuen Schulen durch den Zweckverband "grundsätzlich vorstellbar" wäre - vorausgesetzt die Gemeinderäte in den betroffenen Kommunen stimmen zu.

Auch soll Bürgermeister Schelle Gespräche mit seinem Amtskollegen Hans Sienerth (parteifrei) aus der Gemeinde Straßlach-Dingharting über eine Beteiligung führen. Schelle ist zuversichtlich, in der Nachbarkommune auf Interesse zu stoßen, "es sind ja jetzt schon nicht so wenige Schüler aus Straßlach", sagte er.

Der Landrat drückt aufs Tempo. Die Frage an die Gemeinden nach den Grundstücken müsse jetzt zügig gehen, betonte Göbel, und will daher noch vor der Sommerpause die Antworten haben. "Wir wollen wissen, ob es wirklich geht", sagte Göbel. Bis Mitte Juli kann Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) das aber nicht versprechen. In seiner Gemeinde sei das wegen der Sitzungstermine zeitlich sehr eng.

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