Oberhaching:Heimatfreundin

Oberhaching, Wagner-Haus, Gabriele Gebhard wird 95, Florian Schelle gratuliert

Blumen für Gabriele Gebhard: Florian Schelle, Vorsitzender der Heimatfreund Wagnerhaus, gratuliert.

(Foto: Bardehle)

Gabriele Gebhard hat viel für das Oberhachinger Wagnerhaus getan. Jetzt wurde sie 95

Wenn es um das alte Wagnerhaus in Oberhaching geht, dann ist man ganz schnell bei Gabriele Gebhard. "Sie ist die Taufpatin dieses Hauses", schwärmt Uta Schier-Oberdorffer, Vereinsmitglied der Heimatfreunde Wagnerhaus. Gebhard ist gelernte Textilrestauratorin, das Wagnerhaus liegt ihr seit vielen Jahren am Herzen, ihre Engagement für das denkmalgeschützte Gebäude ist beispielhaft. Wo sonst also hätte sie jetzt ihren 95. Geburtstag feiern sollen? Etwa 20 Gäste kamen zum Gratulieren in die Tenne des Wagnerhauses.

Gebhards emsiger Einsatz für Oberhachings ältesten Bauernhof ist leicht erklärt: "Wissen muss geteilt werden", sagt die Frau mit der Mitgliedsnummer zehn des 1998 gegründeten Verein Heimatfreunde Wagnerhaus. Ob Reparaturen im Wohnhaus, bei der Inneneinrichtung oder bei der behutsamen Reinigung und Pflege des Wagnerhauses, die Expertin hat über Jahre hinweg liebevoll mitgewirkt und ihr Fachwissen in der Denkmalpflege geteilt. Zu ihrem 95. Geburtstag sind nun Vereinsmitglieder, der Vorstand und Bürgermeister Stefan Schelle zusammen gekommen.

Die Gemeinde Oberhaching hatte das Wagnerhaus 1997 gekauft, mit der Gründung des Fördervereins begann auch die Arbeit von 30 ehrenamtlichen Helfern, zu denen Gabriele Gebhard zählte: Raum - und Reinigungsarbeiten in den drei Hofteilen Wohnhaus, Stall und Scheune sowie im Garten wurden von Mitgliedern des Fördervereins übernommen.

Gebhard brachte ihr Fachwissen in der Planung und Sanierung des Hauses mit ein. Statt modernem Stuhl empfahl sie beispielsweise für das etwa 300 Jahren alte Haus einen zeitgemäßeren Holzstuhl.

Zudem war sie durch die Arbeit ihres Mannes, der Landeskonservator war, mit dem Gebiet der Haus- und Geräteforschung vertraut. "Durch ihre Kontakte konnte sie uns Museums - und andere Fachleute vermitteln", sagte Schier-Oberdorffer. Auch Vorsitzender Florian Schelle lobte das Engagement von Gebhard, die viel Liebe und Fürsorge in die Pflege des Wagnerhauses investierte, das 2007 nach langer Restaurierung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Aufgewachsen ist Gabriel Gebhard im Münchner Stadtteil Haidhausen, bis das Haus der Familie 1941 ausgebombt wurde, und sie mit Mutter und Schwester in ein Sommerhäuschen in Deisenhofen zog. Dass das Wagnerhaus immer noch existiere, sei auch ihr Verdienst, ist sich Bürgermeister Schelle sicher. Gebhard selbst freute sich, ihren Geburtstag in solch einem historischem Haus feiern zu dürfen.

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