Nicht nur Autos:Offene Worte zum Verkehr

Unzählige Varianten und Ideen für den Ausbau und vor allem die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs im südöstlichen Landkreis werden derzeit diskutiert. Zwei Ideen aber fehlen dem Ottobrunner Thomas Diessel: Eine oberirdische U-Bahn-Trasse von Ottobrunn über Neubiberg bis Neuperlach. "Es wird immer nur über die unterirdische Strecke diskutiert. Aber eine eingleisige oberirdische Strecke wäre sehr viel leichter zu realisieren und vor allem billiger", sagt Diessel. Als zweites fehlt dem Ottobrunner die Prüfung dieser Idee: Ob U- und S-Bahn nicht ein und denselben Tunnel nutzen könnten. "Zwei-System-Fahrzeuge in einem Raum oder gar auf einem Gleis", sagt Diessel. "Das würde Platz sparen und schnellere Verbindungen möglich machen."

Ein ewiger Kämpfer für den zweigleisigen Ausbau der S 7 ist Jürgen Stahnke von der Initiative S 7 Ost-Plus. Er appelliert an Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) sich am 13. Juli in der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur im Kreistag noch einmal eindringlich für die Erweiterung der Trasse einzusetzen. Der Landkreis müsse eine Leitungsfunktion übernehmen und Druck auf den Freistaat aufbauen - wenn nötig sogar das bauplanungsrechtliche Verfahren vorfinanzieren. "Auf alle Fälle muss etwas passieren", sagt Stahnke. "Denn die Gemeinden müssen ja wissen, welche Flächen sie für den Ausbau freihalten müssen."

Der Neubiberger Rainer Gränzer erinnert daran, dass schon im Jahr 1973 daran gedacht war, die S 7 mindestens bis Höhenkirchen zweigleisig auszubauen. Heute aber, sagt er, sei zu befürchten, dass "alles verfügbare Geld" in den Bau der zweiten Stammstrecke gesteckt werde und damit im südöstlichen Landkreis weiter auf Jahrzehnte verkehrstechnischer Sillstand drohe. Das anhaltende Wachstum der Region könne nur mit der Stärkung des ÖPNV im Umland bewältigt werden.

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