Das neue Isar-Center soll nicht nur ein rundum generalsaniertes, erweitertes, modernes und natürlich auch schickes Einkaufszentrum sein. Ottobrunns Bürgermeister sieht in den Plänen des Besitzers, des Versicherers Wüstenrot, sowie dessen Generalmieter Edeka vielmehr die "intelligente Antwort auf Brunnthal-Nord".
Auf der Bürgerversammlung packte der Rathauschef in seiner Präsentation ein Geschenk aus, über das sich die Ottobrunner wirklich freuen dürfen. Das Einkaufszentrum am westlichen Ortseingang mit seinem Charme der Siebzigerjahre und einem Parkplatz, der mit Pollern und Absperrungen eher an einen Truppenübungsplatz erinnert, soll sich in eine konkurrenzfähige "Mall" verwandeln, die dem Brunnthaler Gewerbegebiet Paroli bieten kann. "Wir erhoffen uns natürlich, dass dann nicht nur die Ottobrunner gerne bei uns einkaufen", sagte Thomas Loderer. "Unsere Gemeinde gilt ja beim Thema Einkaufen auch als etwas unterversorgt. Das kann jetzt die Lösung sein."
Bürgermeister Loderer wünscht sich "mehr Grün".
Die Gespräche zwischen dem Eigentümer, Edeka und der Gemeinde laufen seit geraumer Zeit. Auch dank der Initiative der Ottobrunner Lokalpolitiker. "Wir sind ja immer wieder aktiv auf den Eigentümer zugegangen. Aber es war uns auch klar, dass es nach der letzten Sanierung vor sieben Jahren etwas dauern wird", sagte Loderer zur SZ. Jetzt ist es so weit.
So stellen sich die Architekten des Büros ATP aus München das neue Einkaufszentrum im Ottobrunner Westen vor.
(Foto: ATP München)Den Plänen des Architekturbüros ATP nach soll der Parkplatz vor dem bestehenden Klotz des Isar-Centers bebaut werden. Die Parkplätze wollen die Planer auf das Dach des flachen Neubaus verlegen; ins Parterre sollen der Supermarkt Edeka, ein Discounter sowie möglicherweise ein Elektro-Fachmarkt einziehen. "Edeka hat uns signalisiert dass ein Discounter als Nachbar optimal ist", sagte Loderer. "Wir freuen uns, wenn die Palette erweitert wird." Der Altbau, lässt die Ottobrunner Bauverwaltung verlauten, soll nach der Errichtung des Neubaus generalsaniert werden; das gilt auch für die Tiefgarage darunter. Der Betrieb im Isar-Center wird also während der Bauarbeiten weitergehen.
Wann die beginnen sollen, ist noch nicht klar umrissen. Anfang November wird sich der Planungsausschuss der Gemeinde mit dem Konzept des Architekturbüros befassen und dann möglicherweise bereits die Bauleitplanung auf den Weg bringen. Die Bauabteilung im Rathaus rechnet mit einem Start gegen Ende des Jahres 2017, Anfang 2018. "Es kann also alles ganz schnell gehen", sagte Rathauschef Loderer.
Der Bürgermeister wünscht sich ein ansehnliches Tor im Westen der Gemeinde. Angesichts des großflächigen Parkplatzes vor dem Isar-Centers ist Loderers Wunsch nach "mehr Grün" mehr als verständlich. "Ich kann mir auch vorstellen, den Parkplatz auf dem Neubau in Teilen zu begrünen. Das sind Details, die es im weiteren Verlauf noch abzustimmen gibt."
Für die Gemeinde kann ein neues Isar-Center der große Wurf werden, schließlich konkurriert der Einzelhandel in Ottobrunn nicht nur mit dem Gewerbegebiet Brunnthal-Nord, sondern auch mit großen, modernen Einkaufsbereichen etwa in Unterhaching oder dem Pep in Neuperlach. "Wir sind da sehr hoffnungsvoll", sagte Loderer. "Weil das Isar-Center auch eine perfekte Lage hat." Am Ortsrand, nah an der Autobahn - und weit genug weg vom Gewerbepark Brunnthal.