In die Mikrocity, die ehemaligen Gebäude des Weltkonzerns Microsoft in der Stadt Unterschleißheim, wird künftig auch eine Kindertagesstätte einziehen. Die Stadt kooperiert mit dem Betreiber des Betriebskindergartens und nutzt diesen so auch als weitere öffentliche und dringend benötigte Kindertagesstätte. Dieses Modell wird damit erstmals im Stadtgebiet angewendet.
Entstehen sollen am Nordostrand des Ortes in Hollern vier Krippen- und eine Kindergartengruppe. Betreiber der Kindertagesstätte wird die Denk-mit-Gruppe, ein kommerzieller Träger von Kindertagesstätten. Nach eigenen Angaben hat Denk mit, deren Hauptsitz in Inning am Ammersee liegt, momentan 37 Kindertagesstätten mit über 2000 Betreuungsplätzen und 500 Erziehern in München, Augsburg und in den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck, München und Starnberg in Betrieb. Der Sozialausschuss des Unterschleißheimer Stadtrates hat den Träger akzeptiert und auch formal den Bedarf festgestellt.
Denk mit will sich demnach auch auf das in Unterschleißheim einheitliche Gebührensystem der unterschiedlichen Träger von Kindertageseinrichtungen verpflichten. Um den Status als öffentliche Kindertagesstätte zu erreichen, muss sich die Stadt allerdings an den Umbaukosten beteiligen. Einstimmig hat der Hauptausschuss dafür nun 1,4 Millionen Euro freigegeben. Da die Umbaumaßnahmen federführend vom Vermieter von Mikrocity ausgeführt werden, trägt die Stadt nach ihren Aussagen bei dem Projekt kein Risiko einer Kostensteigerung, der Zuschuss wurde daher auch als Festbetrag vereinbart. Bei den laufenden Betriebskosten trägt das Rathaus dann einen Defizitanteil, wie bei Kindertagesstätten unter externer Trägerschaft üblich.
Eingerichtet werden eine Kindergartengruppe mit 25 Plätzen und vier Krippengruppen mit zusammen 48 Plätzen. Einer der Gruppenräume soll so flexibel gestaltet werden, dass er bei Bedarf auch zum Raum für eine Kindergartengruppe umgewidmet werden kann. Bereits im Sommer 2018 sollen die ersten Kinder betreut werden können.