Neubiberg:Vorurteile ausräumen

Neubiberg: Bürgermeister Günter Heyland sieht das Gespräch mit den Neubibergern positiv, aber es sei nicht Grundlage einen Bebauungsplan abzulehnen.

Bürgermeister Günter Heyland sieht das Gespräch mit den Neubibergern positiv, aber es sei nicht Grundlage einen Bebauungsplan abzulehnen.

(Foto: Claus Schunk)

Dialog mit Bürgern zum Medizinischen Versorgungszentrum

Von Daniela Bode, Neubiberg

In der Diskussion um die geplante Erweiterung des Medizinischen Versorgungszentrums in Neubiberg hat Bürgermeister Günter Heyland bei einer Gesprächsrunde seiner Freien Wähler am Donnerstagabend für etwas Klarheit gesorgt. "Ich konnte einige Missverständnisse und Vorurteile aus dem Weg räumen", sagt der Rathauschef auf Anfrage der SZ. "An der Grundstimmung der Bürger, die das Projekt in der Form ablehnen, konnte ich nichts ändern", sagt er. Die Freien Wählern hatten Bürger und Mitglieder der Bürgerinitiative "rettet den Rathausplatz!" zu einer offenen Gesprächsrunde im Neubiberger Hof eingeladen. Rund 30 Bürger, darunter einige, die auch kürzlich bei der Ortsbegehung zu dem Thema am Rathausplatz dabei gewesen waren, kamen.

Bürgermeister Heyland hatte Unterlagen und auch den Baulinienplan von 1920 mitgebracht, um den Bürgern die Lage genauer zu verdeutlichen. Er informierte sie über Verhältnismäßigkeiten bei der Firsthöhe und der Geschossflächenzahl. Er erläuterte auch, was gilt, wenn kein Bebauungsplan zustande kommt. "Dem Bauvorhabenträger kann ja nicht verwehrt werden, auf dem Grundstück nach Paragraf 34 Baugesetzbuch zu bauen", sagt der Bürgermeister.

Die Bürgerinitiative stört vor allem die Massivität der geplanten Bebauung sowie die Verkehrsregelung. Sie kritisieren die Maße des geplanten erweiterten Medizinischen Versorgungszentrums mit einer Höhe von bis zu 15 Metern und einer Länge von bis zu 59 Metern, wenn man den Verbindungsbau hinzunimmt. Dass der Verkehr über eine Wohn- und Spielstraße abgewickelt werden soll, die zur Schule führt, gefällt ihnen ebensowenig.

"Ich habe Verständnis dafür, wenn die Bürger sagen, was da kommt, ist eine Mehrbelastung", sagt Heyland. Die Stimmung der Bürger sei aber keine Grundlage für den Gemeinderat, einen Bebauungsplan abzulehnen. Da bedürfe es handfester Argumente.

Heyland sieht die intensive Auseinandersetzung mit den Bürgern derweil nicht negativ. "Der Dialog ist ein wesentlicher Teil eines Bebauungsplanverfahrens. Insofern ist es gut, dass es diese Gespräche gibt", sagt er. Im Planungs- und Umweltausschuss am Dienstag, 26. Juli, sowie am 1. August im Gemeinderat wird das Projekt zur Erweiterung des Medizinischen Versorgungszentrums wieder Thema sein. Wie es aussieht wird es aber noch keine abschließenden Beschlüsse geben. Vielmehr zeichnet es sich laut Heyland ab, dass die Pläne erneut ausgelegt werden.

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