Neubiberg:Verbindungsstraße bleibt tabu

Bau der Südanbindung Perlach ist für Neubiberg endgültig vom Tisch

Von Daniela Bode, Neubiberg

Es bleibt dabei: In den Verhandlungen über eine Verkehrsentlastung für Unterbiberg ist die Südanbindung Perlach für die Gemeinde Neubiberg kein Thema mehr. Der Gemeinderat hatte im vergangenen November entschieden, die Idee einer Verbindungsstraße zwischen Unterhachinger Straße in Unterbiberg und Carl-Wery-Straße in der Stadt München nicht weiter zu verfolgen. Die örtlichen Freien Wähler hatten nun einen Antrag gestellt, diese Entscheidung aufzuheben. Am Montagabend hat der Gemeinderat aber mit den Stimmen der CSU, der Grünen und des SPD-Gemeinderats Gregor Röslmaier den Antrag formal abgelehnt. Das bedeutet, er wird nicht weiter behandelt.

Motivation der Freien Wähler war es, eine ergebnisoffene Diskussion zu ermöglichen. Bürgermeister Günter Heyland von den Freien Wählern befindet sich mit der Stadt München in Verhandlungen über ein integriertes Strukturkonzept für das Grundstück südlich der Nabburger Straße, auf dem sich einmal Löwenbräu ansiedeln wollte. Weiterer Anlass für den Antrag war laut Reiner Höcherl, der das Anliegen begründete, dass 700 Unterbiberger auf einer Unterschriftenliste den Antrag unterstützten. Noch dazu verwies er darauf, dass die Stadt bei dem Bauprojekt Perlacher Tor statt ursprünglich 320 nun 430 Wohnungen bauen wolle und daher noch mehr Durchgangsverkehr für Unterbiberg zu erwarten sei.

Die Gegner überzeugte das alles nicht: Sie verstehe das Anliegen, sagte Ute Hirschfeld (Grüne), "aber ich sehe nicht ein, warum andere darunter leiden sollen, beispielsweise die Bewohner am Berghammerweg, dass Sie am Marktplatz eine Entlastung haben." Antonio Melieni von der Studentenvereinigung USU kritisierte, dass eine Finanzierung völlig offen sei und die Freien Wähler keine neuen Ideen brächten. Auch der Hinweis Marianne Werners von den Freien Wählern, dass man diese gemeinsam entwickeln wolle, und es nicht nur um die Südanbindung Perlach gehe, änderte daran nichts. Selbst der Bürgermeister konnte die Gegner nicht umstimmen. Er wies die Gemeinderäte darauf hin, dass sich das Gremium angesichts der Entwicklung am Perlacher Tor zu der dichteren Bebauung und dem Verkehr werde Gedanken machen müssen. Denn die Regierung von Oberbayern habe die Stadt ausgebremst, weil die geänderten Pläne nicht den Vorgaben im Bebauungsplan entsprächen. "Das Bebauungsplanverfahren muss höchstwahrscheinlich neu aufgerollt werden", sagte Heyland. Neubiberg als Nachbargemeinde müsse als Träger öffentlicher Belange dann eine Stellungnahme abgeben.

Die Unterbiberger, die wegen des Themas zur Sitzung gekommen waren, verließen enttäuscht den Saal. Einer schimpfte: "Das ist völlig unverständlich, wie man die Unterschriften von 700 Bürgern einfach ignorieren kann."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: