Neubiberg:Träume leben statt Angst haben

Neubiberg: Interessante Themen: Gemeinderätin Elisabeth Stettmeier unterhält sich mit Landrat Christoph Göbel.

Interessante Themen: Gemeinderätin Elisabeth Stettmeier unterhält sich mit Landrat Christoph Göbel.

(Foto: Claus Schunk)

Neubibergs Rathauschef Günter Heyland ehrt viele Bürger und ruft zu friedlichem Zusammenleben auf

Von Daniela Bode, Neubiberg

Mit einem unterhaltsamen Fernsehabend kann dieser Termin im Kalender der Gemeinde Neubiberg gut mithalten. Wer am Samstagabend zum Neujahrsempfang in die Aula der Grundschule Neubiberg eingeladen war, erlebte eine kurzweilige Veranstaltung mit einer treffenden Ansprache von Rathauschef Günter Heyland, interessanten Geehrten und guter Musik. Das alles hatten die Mitarbeiter der Verwaltung in eine multimediale Show gebettet. Die Personen auf der Bühne waren auch auf eine große Leinwand projiziert.

Dass der Bürgermeister Spaß an diesem Termin hatte, merkte man schnell. Heyland begrüßte jeden der Gäste persönlich. Unter ihnen waren die Generalsekretärin der Bayern-SPD Natascha Kohnen, die ehemalige Bürgermeisterin und frühere Landrätin Johanna Rumschöttel (SPD) mit ihrem Mann Hermann sowie Landrat Christoph Göbel (CSU). Von der Bundeswehruniversität waren Vizepräsident Matthias Heinitz und der neue Vizepräsident für Forschung Karl-Christian Thienel gekommen - es gibt drei Vizepräsidenten - sowie Bibliotheksleiterin Maria Mann-Kallenborn. Unter den Gästen waren außerdem einige Gemeinderäte, Pfarrer und Schulleiter.

Als Bürgermeister Heyland zur Neujahrsansprache auf der Bühne stand, regte er zum Nachdenken an. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Köln in der Silvesternacht und der Terroranschläge wie jüngst in Paris und Istanbul sagte er, "verständlicherweise entwickeln wir Ängste, fühlen uns verunsichert". Er rief aber dazu auf, die Angst nicht über die Zukunft entscheiden zu lassen. Vielmehr appellierte er an die Menschen, sich immer wieder zu fragen, was man im Leben erreichen wolle - und: "Es waren stets die Träumer, die unsere Welt verändert haben", sagte er und nannte Personen wie den Widerstandskämpfer Mahatma Gandhi. Heyland warnte davor, aufzurüsten, um Werte wie Frieden und Freiheit zu verteidigen. Stattdessen solle man sich fragen, "was kann ich dazu beitragen, das friedliche Zusammenleben von Einheimischen und Fremden zu fördern". Für eben dieses friedliche Zusammenleben setzt sich Norbert Büker schon lange ein - Bürgermeister Heyland zeichnete ihn nun dafür mit der Ehrenurkunde und Ehrenmedaille in Silber aus. Büker, Vorsitzender der Kolpingsfamilie in Neubiberg, initiierte 2014 den Helferkreis Asyl, der jetzt 314 Mitglieder zählt.

Heyland war mittlerweile in die Rolle des Talkshowmoderators geschlüpft und interviewte Büker und später die anderen Geehrten am Stehtisch zu ihrem Engagement. Von Büker wollte er wissen, was er durch sein Engagement im Helferkreis gelernt habe. "Gelassenheit", sagte dieser. Die Asylsuchenden hätten ein anderes Tempo, seien auch nicht immer berechenbar. "Familiensinn und Dankbarkeit könnten wir von ihnen lernen", sagte Büker weiter. Das Lob gab er auch an die anderen Mitglieder des Helferkreises weiter. "Ohne Euch wäre das so nicht möglich."

Der Schüler Florian Schmidt wurde ebenfalls für sein bürgeschaftliches Engagement mit einer Ehrenurkunde und der Ehrenmedaille in Silber ausgezeichnet. Er hatte im März 2015 einen betrunkenen jungen Mann mit dem Hals auf einem Nebengleis der S-Bahn am Bahnübergang Kaiserstraße vorgefunden. Er zog ihn von dort weg, alarmierte die Polizei und rettete dem Mann so das Leben.

Geehrt für sein bürgerschaftliches Engagement wurde auch Josef Haneberg wegen seiner 37-jährigen Vorstandstätigkeit im Zweckverein Eigenheimsiedlung Neubiberg an der Cramer-Klett-Straße. Die Lehrerinnen Renate Bruckmeier und Christine Schmitt von der Grundschule Neubiberg wurden für ihre Verdienste um die Kultur und Bildung ausgezeichnet. Sie entwickelten den Rina-Wörterzug, ein innovatives Konzept, Grundschülern Lesen und Schreiben beizubringen. Sie zeigten in einem unterhaltsamen Video, wie das funktioniert. Johannes Reichl, Schüler an der Emile-Montessori-Schule in Neubiberg, wurde für eine innovative Idee im Bereich Umwelt geehrt. Er entwickelte eine mobile Solar-Ladestation. Im Sport gab es ebenfalls zahlreiche Ehrungen, unter anderem in der modernen Schwertkunst, eine Art Mischung aus mittelalterlichen Techniken und asiatischer Kampfkunst.

Obwohl der offizielle Teil drei Stunden lang dauerte, kam keine Langeweile auf. Dafür war auch das Stefan-Pausch-Quartett verantwortlich, das die Gäste mit wunderbarem Jazz zum Mitwippen anregte. Die Combo spielte auch weiter, als die Gäste dann Häppchen gereicht bekamen.

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