Neubiberg:Seniorenzentrum sucht Standort

In Neubiberg werden vier Einrichtungen für ältere Menschen geplant und daher die passenden Flächen gesucht, möglichst in zentraler Lage. Laut Bürgermeister Günter Heyland genügen zwei Grundstücke

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Räume im Seniorenzentrum an der Hauptstraße 12 sind auf drei Stockwerke verteilt, manche Veranstaltungen müssen in anderen Gebäuden stattfinden, die Zimmer sind nicht barrierefrei gestaltet: Es gibt viele Gründe, warum Neubiberg ein neues Seniorenzentrum braucht. Vor kurzem hat der Planungsausschuss bei einer Gegenstimme mehrheitlich Kriterien als Empfehlung an den Gemeinderat beschlossen, nach denen die Einrichtung geplant und auch der Standort ausgewählt werden sollen. Denn seit klar ist, dass nicht am Rathausplatz 1 ein neues Seniorenzentrum entstehen wird, muss ein anderer Ort gesucht werden.

Im Rennen sind verschiedene Standorte, die die Fraktionen in den vergangenen Monaten vorgeschlagen haben: Die CSU wünscht die Prüfung des gemeindlichen Grundstücks an der Schopenhauerstraße 5 bis 7, die SPD beantragte, auch die Hauptstraße 12 und die Tannenstraße 3 bis 5 in die Überlegung einzubeziehen, Freie Wähler und FDP-Gemeinderat Tobias Thalhammer forderten, auch das gemeindliche Grundstück an der Wittelsbacher Straße 1 zu berücksichtigen.

Wie von der Verwaltung vorgeschlagen, sollen verschiedene Ziele verfolgt werden: So sollte ein neues Seniorenzentrum barrierefrei sein, es sollte Teil der umliegenden Bebauung bleiben, eine zentrale Lage haben und gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Als Entscheidungskriterien für die Standortwahl hat das Gremium auf Vorschlag der Verwaltung hin unter anderem die ausreichende Größe von etwa 450 Quadratmetern mit einer Freifläche von weiteren 100 Quadratmetern, eine zumutbare Laufentfernung zu Haltestellen des ÖPNV sowie die Frage, wie der zu erwartende Verkehr abgewickelt werden kann, beschlossen. Am 31. Juli soll der Gemeinderat darüber entscheiden, am 14. September soll das Thema in der Seniorenbürgerversammlung besprochen werden und am 19. September soll der Planungsausschuss im Zusammenhang mit den Kriterien über eine Eignung der Grundstücke beraten.

Die Gremiumsmitglieder begrüßten die Entwicklung. "Es ist schön, dass es vorangeht", sagte Kilian Körner (Grüne). Er fragte sich allerdings, ob die Nähe zur S-Bahnstation wirklich wichtig sei. Er erfuhr von der Verwaltung, dass das sehr wohl der Fall ist, da die Senioren auch Ausflüge an andere Orte machen. Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern betonte, dass es auch wichtig sei, den Bedarf festzulegen vor dem Hintergrund, weil insgesamt vier verschiedene Einrichtungen für Senioren geplant sind. Denn die Gemeinde will ohnehin seniorengerechte Wohnungen schaffen, zudem eine Tagespflege und denkt auch über eine WG für Demenzkranke nach. Dass diese Einrichtungen benötigt werden, ergaben diverse Treffen des Seniorenkuratoriums. Zuletzt berichtete die Verwaltung im Sozial- und Kulturausschuss über den Stand der Dinge. Die drei Einrichtungen ohne das Seniorenzentrum würden laut Heyland auf das Grundstück an der Schopenhauerstraße passen. Andrea Bernatowicz (Grüne) warnte, auf sie mache das den Eindruck der Ghettoisierung. Die Gemeinde hat von der Baugesellschaft München-Land, mit der sie gegebenenfalls zusammenarbeiten will, eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. "Für vier Einrichtungen werden wir zwei Grundstücke brauchen", sagte Heyland nun.

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