Neubiberg:Schranken zur Verkehrsberuhigung

Neubiberg: Einige Neubiberger wollen auf den beschrankten Bahnübergang nicht verzichten.

Einige Neubiberger wollen auf den beschrankten Bahnübergang nicht verzichten.

(Foto: Claus Schunk)

Die Idee einer S-Bahnunterführung gefällt einigen Bürgern gar nicht

Von Daniela Bode, Neubiberg

Einige Neubiberger sind skeptisch, ob eine S-Bahnunterführung an der Hauptstraße sinnvoll ist. Ein Besucher sorgte sich bei der Bürgerversammlung am Dienstag in der Aula der Grundschule Neubiberg, weil dadurch mehr Verkehr angezogen würde. Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern verdeutlichte, dass vieles noch geprüft werde. Außer der Unterführung interessierte die Bürger beispielsweise, ob mit einem S-Bahn-Ring zu rechnen ist und wie die Parksituation ist, wenn die Rathauserweiterung mit Tiefgarage fertiggestellt ist.

Auf einen Antrag der CSU-Fraktion hin hat der Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie für die S-Bahnunterführung erstellen lassen. Der Gemeinderat hat daraufhin beschlossen, die Variante weiterzuverfolgen, die eine Verschwenkung über den Parkplatz am Floriansanger vorsieht. Ein Besucher der Bürgerversammlung fragte nun nach, warum man die Lösung mit der Kurve wolle und warum überhaupt eine Unterführung. "Bei einer Schließzeit von drei Minuten alle 20 Minuten - ich denke, das ist nicht nötig", sagte er und bekam Applaus.

Heyland erläuterte, dass das Bauwerk bei einer geraden Straße länger sein müsste und der Bau mehr Zeit in Anspruch nehmen würde. Er verwies auch darauf, dass der Landkreis bestrebt ist, dass ein zweigleisiger Ausbau und eine Taktverdichtung früher kommen müssten als wie bisher angestrebt 2035. Sonst gebe es einen Kollaps. "Daher müssen wir uns auch mit der Verbesserung der Infrastruktur auseinandersetzen", sagte er. Ein anderer Bürger kritisierte, dass Ortszentren normalerweise beruhigt würden und betonte die Anziehungswirkung einer Unterführung: "Dann kommen alle zu uns", sagte er. Heyland sagte, dass die Gemeinde am Anfang eines Prozesses stehe und man im kommenden Frühjahr die Auswirkungen genau beziffern könne. Zudem würden die Bürger in den Prozess einbezogen: "So ein großes Projekt macht nur Sinn, wenn die große Mehrheit der Bevölkerung dahinter steht."

Ein wenig Hoffnung auf eine Entlastung vom Autoverkehr wecken die vom Landkreis angestrebten Projekte für den öffentlichen Personennahverkehr. Landrat Christoph Göbel (CSU) berichtete unter anderem von schienengebundenen Lösungen, die geprüft würden, auch eine mögliche Verlängerung der U-Bahnlinie 5 mit Anbindung der Bundeswehruniversität in Neubiberg. "Wir sind sehr interessiert daran", sagte Uni-Vizepräsident Matthias Heinitz und berichtete, dass bei den Umplanungen am Ostparkplatz eine Trasse freigehalten werde. Dass in nächster Zeit ein S-Bahn-Ring kommt, nach dem eine Bürgerin fragte, verneinte der Landrat. Einzelne Teile davon könnte es aber schon geben. "Da habe ich Hoffnung", sagte Göbel. Zunächst komme aber erst einmal Schnellbusverkehr auf Tangentialen.

Unmut schürte ein anderes Thema: Ein Bürger klagte über die hohen Friedhofsgebühren im Vergleich zu anderen Gemeinden. Er fragte, warum man diesen Luxusbau brauche, und sprach von Abzocke. Bürgermeister Heyland verwies darauf, dass sich die Architekten bei dem Bau viel Mühe gegeben hätten und er deshalb auch sehr teuer geworden sei. Der Gemeinderat habe sich aber für das Konzept entschieden, und daran müsse man sich auch bei einer Erweiterung halten. Eine Bürgerin schlug vor, dass man aus dieser Erfahrung heraus beim Bau des neuen Bürgerzentrums darauf achten solle, nicht nur die Super-Vorschläge zu beachten, die dann die Kinder teuer zu stehen kämen.

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