Neubiberg:Radlstreifen für die Hauptstraße

Neuer Radstreifen in der Kapuzinerstraße in München, 2013

Schutzstreifen auf der Fahrbahn sollen künftig auch in der Neubiberger Hauptstraße die Sicherheit von Fahrradfahrern erhöhen.

(Foto: Catherina Hess)

Der Neubiberger Gemeinderat plant die Ausweisung einer durch gestrichelte Linien und Piktogramme erkennbaren Spur, auf die Autofahrer nur im Notfall ausweichen dürfen. Dafür soll auch eine Bushaltestelle versetzt werden

Von Daniela Bode, Neubiberg

Wer an der Hauptstraße in Neubiberg gerade vom Bäcker, vom Blumenladen oder sonst vom Einkaufen kommt, erlebt nicht selten, dass ihm ein Fahrradfahrer auf dem Gehweg direkt vor der Nase vorbeifährt. Viele Fußgänger sehen diesen Umstand als Sicherheitsrisiko, wie sich schon bei Befragungen im Zuge des Einzelhandelskonzepts ergab. Aber auch Autofahrer sind an den Einmündungen Wittelsbacher-, Kaiser- und Hohenbrunner Straße oft mit unvermutetem Radverkehr auf dem Gehweg konfrontiert. Nicht nur deshalb wird in Neubiberg schon lange über ein Konzept für eine Neugestaltung der Hauptstraße nachgedacht. Nun sollen sogenannte Schutzstreifen für Fahrradfahrer entlang der Hauptstraße zwischen Lindenallee und Hohenbrunner beziehungsweise Barbarossastraße eine einfache Lösung bringen.

Die Maßnahme ist auch als ein Schritt zur Umsetzung des Radverkehrskonzepts der Gemeinde zu sehen. Der Gemeinderat stimmte bei nur einer Gegenstimme für ein Konzept von Ingenieur Thomas Lokatis vom Planungsbüro BPR. Das Konzept sieht auf beiden Straßenseiten einen Schutzstreifen vor, der von der Lindenallee bis zur Hohenbrunner Straße führt, auf der Nordseite der Hauptstraße sogar bis zur Barbarossastraße. Die Schutzstreifen sind Teil der Fahrbahn und durch gestrichelte Linien und ein Radfahrer-Piktogramm markiert. Von Autofahrern dürfen sie nur im Notfall befahren werden. Wie das aussieht, kann man bereits auf der Südseite der Hauptstraße an der Kreuzung Lindenallee sehen.

Für die Umsetzung der Schutzstreifen müssen neben der Markierung auch einzelne bauliche Maßnahmen getroffen werden. So soll etwa die Bushaltestelle Kaiserstraße auf der Nordseite der Hauptstraße in Richtung Kaiserstraße verschoben und mit Wartebereich und -häuschen ausgestaltet werden. Das war schon 2014 beschlossen, aber noch nicht umgesetzt worden. Zudem sollen einzelne taktile Platten im Bereich bestehender Ampeln angebracht werden, damit Blinde sich sicher im Verkehr bewegen können. Außerdem sollen vor dem Drogeriemarkt Rossmann und der Filiale der Sparkasse die Parkplätze schräg angeordnet werden, da man beim Ausfahren den Verkehr besser sehen kann. Zugunsten der Fahrradstreifen werden im gesamten Bereich Stellplätze entfernt, aber auch neue geschaffen, sodass am Ende neun Plätze weniger vorhanden sind als zuvor. Das Anbringen der Schutzstreifen und die Maßnahmen an der Kaiserstraße sind mit Kosten von insgesamt rund 180 000 Euro angesetzt.

Im Gemeinderat waren sich alle einig, dass die Schutzstreifen eine gute und wenig aufwendige Lösung sind, um eine sichere Führung des Radverkehrs zu erreichen. "Wir Grünen freuen uns sehr, dass wir vorankommen und schöne Fahrradstreifen anbringen", sagte etwa Ute Hirschfeld. Diskutiert wurde über einen anderen, neuralgischen Streckenabschnitt der Hauptstraße, für den es noch keine Lösung gibt. Es geht um den Bereich zwischen Umweltgarten und Floriansanger. Es steht zur Debatte, auf der Nordseite Radfahrer und Fußgänger in beide Richtungen fahren und gehen zu lassen. Außerdem wird diskutiert, auf Höhe des Umweltgartens, wo man an einer Ampel die Straße überqueren kann, einen Wegweiser, etwa mit Ziel Ortsmitte oder Bahnhof, anzubringen und die Radfahrer und Fußgänger auf der Südseite zu führen.

Die verschiedenen Möglichkeiten soll der Planer nach dem Willen der Gemeinderäte unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit nun noch einmal auf seine Vor- und Nachteile hin prüfen. Das Anbringen der Schutzstreifen und die Maßnahmen an der Kaiserstraße sollen derweil im ersten Halbjahr 2016 umgesetzt werden.

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