Bezahlbarer Wohnraum ist knapp - auch in Neubiberg. Daher will die Gemeinde im Fall der zwölf geplanten Wohnungen am Floriansanger durch eine Genossenschaftseinlage bei der Awohnbau niedrige Mieten erzielen. Geplant ist dort ein dreigeschossiges Gebäude mit Tiefgarage. Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung einer Einlage in Höhe von 200 000 Euro zu. Um wie viel die Mieten für die drei frei geförderten Wohnungen dadurch sinken, ist noch nicht bekannt; die Planung dafür ist noch nicht ausreichend fortgeschritten.
Erwartet wird ein Effekt wie beim Projekt an der Eichen- und Pappelstraße, wo aktuell 22 Wohneinheiten gebaut werden. Auch hier hat der Gemeinderat im Juli vergangenen Jahres neben der nicht verzinsten Genossenschaftseinlage von 35 000 Euro eine zusätzliche Einlage beschlossen. Durch drei Teilzahlungen in Höhe von insgesamt 400 000 Euro kann die Gemeinde hier die Miete für fünf der Wohnungen von 12,50 Euro auf 10,50 Euro pro Quadratmeter Wohnraum senken. Bei den übrigen 17 Wohnungen erhalten der Bauherr einen Grundzuschuss zum Bau und bedürftige Mieter einen einkommensabhängigen Zuschuss zur Miete gemäß der sogenannten einkommensorientierten Förderung (EOF) des Bundes.
Einkalkuliert hat die Gemeinde in beiden Fällen, dass sie zehn Jahre nicht auf das bei der Awohnbau eingebrachte Geld zugreifen kann. Bis zum Baubeginn am Floriansanger wird das Geld attraktiv verzinst, dann muss die Gemeinde entscheiden, ob sie zugunsten einer Mietpreisminderung auf die Dividende verzichtet. Das hat sie im Falle Eichen-/Pappelstraße getan und plant es auch für den Floriansanger. Dafür hat die Gemeinde bei allen Wohnungen das Recht vorzuschlagen, wer nach dem gemeindeeigenen Kriterienkatalog eine Wohnung erhalten soll. Der Katalog bewertet beispielsweise geringes oder mittleres Einkommen, langjährige Ortszugehörigkeit sowie soziales oder ehrenamtliches Engagement.