Bald dürfte der Bereich an der Kreuzung von Bahnhofsplatz und Hauptstraße in Neubiberg großzügiger wirken als heute. Noch in diesem Jahr soll die Einmündung aufgeweitet werden, um den künftigen Verkehr abwickeln zu können, der durch den Vollsortimenter entsteht. Konkret soll der Bahnhofsplatz erweitert werden, sodass künftig zwei Autos nebeneinander auf die Hauptstraße ausfahren können. Ebenso soll auf der Höhe an der Hauptstraße eine Bucht für Busse entstehen, wie Thomas Lokatis vom Ingenieurbüro BPR am Montag in der Sitzung des Gemeinderats erläuterte. Derzeit liegt die Haltestelle an der Fahrbahn.
Der Gemeinderat hat am Montag einstimmig entschieden, dass die Planungs- und Bauleistungen vergeben werden können, die für diesen ersten Bauabschnitt nötig sind. Für diesen Umbau am Bahnhofsplatz sind rund 229 000 Euro im Etat 2015 berücksichtigt. Ein zweiter Bauabschnitt der neuen Verkehrsgestaltung ist für die zweite Jahreshälfte 2016 geplant. Dann soll unter anderem die Park-and-ride-Anlage am Bahnhofsplatz instand gesetzt werden.
Die neue Verkehrsgestaltung steht im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung des Filetgrundstücks an der Freiherr-von-Stengel-Straße. Am Bahnhofsplatz soll ein Supermarkt entstehen, östlich angrenzend sind 120 Appartements und Studentenwohnungen geplant, daran angrenzend Wohnungen. Die Idee ist, dass die Ortsmitte der Hauptstraße um diesen Bereich erweitert wird. Das Bebauungsplanverfahren steht vor seinem Abschluss.
Die Landschaftsarchitekten vom Büro Terrabiota stellten in der Sitzung zudem vor, wie die Fläche vor dem Vollsortimenter gestaltet werden könnte. Die Planung sieht einen Zugang mit einer breiten Treppe vor, Pflanzinseln und Bänke auf dem Platz an der Einmündung zur Tannenstraße. Jan Günther von Terrabiota verfolgt damit das Ziel, dass der Platz eine Aufenthaltsqualität für Neubiberg bietet.
Der Gemeinderat befürwortete die Ideen der Straßenplaner und Landschaftsarchitekten für diesen zweiten Bauabschnitt im Grundsatz einstimmig. Details sollen in einer nächsten Sitzung des Planungsausschusses geklärt werden.
Dass die Planungsleistungen für den dritten Bauabschnitt, den Umbau der Freiherr-von-Stengel-Straße, vergeben werden können, beschloss der Gemeinderat ebenfalls, allerdings bei vier Gegenstimmen. Gregor Röslmaier (SPD) etwa missfiel, dass erneut nicht ausführlich über die Gestaltung der Straße diskutiert wurde. Ob die Freiherr-von-Stengel-Straße nun als unechte Einbahnstraße gestaltet wird oder wie im Gremium zuletzt auch immer wieder gewünscht, als echte Einbahnstraße, soll noch entschieden werden. Planer Lokatis sagte, dass einer Gestaltung als Einbahnstraße nichts mehr entgegenstehe. Mit dem ersten Bauabschnitt wird voraussichtlich Anfang Oktober begonnen werden.