Neubiberg:Kleine Schritte im Dialog

Unterbiberger sollen bei Verkehrsberuhigung mitreden

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Verkehrsbelastung ist ein Problem, das den Unterbibergern auf den Nägeln brennt. So war das Thema für das Treffen der Freien Wähler im Gasthaus Paradiesgarten in Unterbiberg passend gewählt. Zumal der Gemeinderat vor ein paar Monaten entschieden hat, die Südanbindung Perlach (SAP) nicht weiterzuverfolgen. Sie war ursprünglich als Entlastungsstraße zwischen Unterhachinger und Carl-Wery-Straße geplant und hätte vor allem den Bewohnern der Vivamus-Siedlung eine Erleichterung gebracht. Auch wenn Bürgermeister Günter Heyland von den Freien Wählern nicht müde wird, bei diversen Veranstaltungen die verschiedenen Aspekte zu erläutern, "haben die Bürger immer wieder Fragen", sagt er.

Normalerweise nehmen sich die Freien Wähler bei ihren regelmäßigen Treffen kein fixes Thema vor. Anlass, es dieses Mal anders zu machen, war laut Heyland auch ein Flugblatt der örtlichen CSU, das vor ein paar Wochen in einigen Briefkästen in der Vivamus-Siedlung landete. Die Christsozialen erläuterten darin erneut die Gründe für ihre Entscheidung, gegen eine Weiterverfolgung der Südanbindung Perlach zu stimmen. Sie schlagen als Alternative vor, die Zufahrt zur Bundeswehruniversität zu ändern. Bürgermeister Heyland wollte das Treffen auch dazu nutzen, Dinge zurechtzurücken. So betonte er, dass eine Veränderung der Zufahrt zur Bundeswehr nicht in Frage komme, da sie von der Bundeswehrleitung und den anderen Beteiligten strikt abgelehnt wurde.

Genauso wollte er die etwa 20 anwesenden Mitglieder und Gäste über den aktuellen Stand informieren. "Viele wissen sehr gut Bescheid. Es gibt aber auch immer noch viele, die zuziehen und die Historie nicht so gut kennen", sagte er nach dem Treffen. So teilte er den Teilnehmern mit, dass der Gemeinderat vor einer Weile eine integrierte Rahmenplanung für Unterbiberg beschlossen hat. Eine Idee ist, dass an der Autobahn 8 möglicherweise neue Gewerbegebiete entstehen könnten - die Gemeinde braucht weitere Gewerbesteuereinnahmen - , dafür aber auf unbebauten Gewerbeflächen im Ort wie an der Lilienthalstraße Wohnbebauung entstehen könnte. So würde der Verkehr durch das Gewerbe aus dem Wohngebiet herausgehalten.

Heyland informierte zudem darüber, dass man kleinere Verkehrsberuhigungsmaßnahmen erwäge. So wird etwa überlegt, die baulichen Fahrbahnverengungen am Hachinger Bach und in der Zwergerstraße möglicherweise anders zu platzieren. Die Meinungen bei dem Treffen waren geteilt. Ein Besucher sprach sich dafür aus, die Verengungen ganz abzuschaffen. Ein anderer sagte, man müsse es allen so unangenehm wie möglich machen, dort durchzufahren. Es wurde auch der Wunsch nach einer sicheren Querungshilfe vor dem neuen Pfarrzentrum am Marktplatz laut. Für den Bürgermeister war am Ende des Abends klar: "Die Bürger wollen bei den Themen mitreden." Daher ist, wie Heyland nach dem Treffen sagte, die Idee, dass die Gemeinde für die kleinen Maßnahmen die Planung in Gang setzt und dass die Vorschläge in einer Informationsveranstaltung mit den Bürgern besprochen werden. "Es geht weiter, und wir halten die Diskussion aufrecht. Man kann die Bürger nach einer Entscheidung wie zur SAP nicht im Regen stehen lassen", sagte der Bürgermeister.

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