Neubiberg:Die Fußballer bekommen ihren Kunstrasen

Neubiberg: In Haar trainieren die Fußballer schon seit einigen Jahren auf Kunstrasen. Jetzt wird auch in Neubiberg ein Kunstrasenplatz gebaut.

In Haar trainieren die Fußballer schon seit einigen Jahren auf Kunstrasen. Jetzt wird auch in Neubiberg ein Kunstrasenplatz gebaut.

(Foto: Claus Schunk)

Seit 2011 wünschen sich die Neubiberger Sportvereine einen neuen Belag für den Platz an der Zwergerstraße. Jetzt hat der Gemeinderat das Projekt abgesegnet - obwohl die Kosten inzwischen bei eineinhalb Millionen Euro liegen

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Fußballer der Neubiberger Sportvereine können sich freuen. Dem Bau des lang ersehnten Kunstrasenplatzes im Sportzentrum an der Zwergerstraße steht nichts mehr im Weg. Der Gemeinderat hat am Montagabend die Planungen beschlossen. Allerdings hat er auch höhere Kosten als ursprünglich vorgesehen abgesegnet. Auf Grundlage der Kostenschätzung der Planer hatte Gemeinde 1,14 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt, nun soll der Platz rund 1,48 Millionen Euro kosten. Das gefiel nicht allen Gremiumsmitgliedern, auch Bürgermeister Günter Heyland von den örtlichen Freien Wählern bezeichnete die Entwicklung als ein "bisschen ärgerlich". Dennoch gaben alle am Ende ihr Plazet.

Das Sportzentrum mit seinen verschiedenen Trainingsplätzen wird von drei Sportvereinen intensiv genutzt: dem TSV Neubiberg-Ottobrunn, dem FC Unterbiberg und dem Verein Siemens Active. Der Kunstrasenplatz, auf dem Fußball gespielt werden wird, soll an der Stelle des Allwetterplatzes entstehen, der noch vom Anfang der Achtziger Jahre stammt. Der TSV hatte 2011 beantragt, den Platz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Nun erfüllen die Gemeinderäte den Vereinen ihren Wunsch.

Die Spielfläche soll laut Planer Gerhard Kowollik 62 mal 94 Meter groß sein. Wie der im Sportstättenbau erfahrene Landschaftsarchitekt in der Sitzung des Gemeinderats erläuterte, ergab sich im Lauf der Planung, dass einige Punkte zu berücksichtigen sind, die zuvor noch nicht absehbar waren. Diese nannte er auch als Ursache für die höheren Kosten. So kann etwa nicht die alte Flutlichtanlage behalten werden und auf die für Punktspiele nötigen 200 Lux nachgerüstet werden. Vielmehr soll nun eine neue Flutlichtanlage mit vier Masten errichtet werden. Da nach den heute geltenden Sicherheitsregeln rund um das Feld so genannte Sicherheits- und hindernisfreie Zonen errichtet werden müssen, muss auch in die bestehende Böschung zum Nachbargrundstück eingegriffen werden. Die Böschung soll mit einer Stützwand abgefangen werden. Zudem sind neue Garagen vorgesehen, in denen Geräte und Fahrzeuge für die Pflege des Platzes und die neue Grundwasserförderanlage untergebracht werden. Über die Anlage muss der Kunstrasen beregnet werden. Dazu werden unter der Erde Drainageleitungen verlegt. Die Planer kommen so auf einen Betrag von 1,37 Millionen Euro.

Irene Fritz von der Bauverwaltung der Gemeinde verwies darauf, dass die Kosten für die Garagen darin nicht enthalten sind. Zudem kämen noch Kosten für die elektrische Anlage dazu, weil Elektroanschlüsse auf die Freianlage gelegt werden müssten. Nach dieser Rechnung käme man auf die 1,48 Millionen Euro.

Jürgen Knopp von den Freien Wählern fragte, warum eine punktspieltaugliche Beleuchtung nötig sei und warum keine LED-Leuchten eingebaut würden. Der Rathauschef verwies zur Punktspieltauglichkeit auf den Wunsch der Vereine und die Möglichkeit, die anderen Plätze zu schonen. Der Planer begründete den Verzicht auf LEDs damit, dass sich das nie rechnen würde. Tobias Heberlein (SPD) nannte die höheren Kosten "mehr als ein bisschen ärgerlich". Er wollte genau wissen, warum man manche Aspekte bei der Kostenschätzung noch nicht erkannt hatte. Der Planer erklärte, dass anfangs erst eine Grobschätzung gemacht wurde und man etwa nicht über ein Kabel Auskunft geben könne, wenn man nicht wisse, wo es liegt.

Kilian Körner (Grüne) sagte, er freue sich mit den Sportlern "dass so ein toller Platz entsteht" und forderte Zuverlässigkeit: "Das Entscheidende ist jetzt, dass die Kalkulation hält." Am Ende stimmten alle für die Pläne. Mit den Bauarbeiten soll voraussichtlich im Frühjahr 2017 begonnen werden.

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