Neubiberg:Der Leihwagen steht rum

Neubiberg, 2. Car-Sharing-Auto steht am Rathaus,

Mitfahrer gesucht: Bürgermeister Günter Heyland (vorne) mit Jean Marcel Prasser, Jürgen Knopp und Jürgen Gott (hinten von links).

(Foto: Angelika Bardehle)

Ottobrunner Carsharing-Verein expandiert nach Neubiberg und hofft auf mehr Nutzer

Von Daniela Bode, Neubiberg

Seit dieser Woche können auch Einwohner und Rathausmitarbeiter Neubibergs unkompliziert einen Leihwagen nutzen: Die Gemeinde ist der Initiative "Immer mobil" beigetreten. Jean Marcel Prasser, Vorstand des Carsharing-Vereins aus Ottobrunn, und Bürgermeister Günther Heyland nahmen auf dem Parkplatz vor dem Rathaus als erste in dem Auto Platz - einem weißen Toyota Aygo. Es ist der zweite Standort des Vereins. Seit August steht ein "Immer mobil"-Auto am S-Bahnhof in Ottobrunn.

"Wir freuen uns, dass mit Immer mobil ein neuer lokaler Anbieter den Parkplatz am Rathaus als Standort für ein Carsharing-Fahrzeug nutzen wird", sagt Heyland. Passe es doch zu dem integrierten Klimaschutzkonzept der Gemeinde, das die Förderung von Carsharing als eine von zahlreichen Maßnahmen festlegt.

Der Carsharing-Dienst "Drive now" hatte schon einmal ein Leihfahrzeug am Rathausplatz stationiert, den Standort aber im Lauf von zwei Jahren wieder aufgegeben, weil die Nachfrage angeblich zu gering war. Der Dienst unterhält nun noch drei Standorte in Neubiberg: am Parkplatz Floriansanger an der Elektrotankstelle, vor dem Eingang zur Bundeswehr-Universität an der Barmerstraße und an der Lilienthalstraße.

Neubiberg möchte mit der neuen Station einerseits mit gutem Beispiel vorangehen und den eigenen Verwaltungsfuhrpark um ein Fahrzeug verringern. Andererseits möchte die Gemeinde für die lokale Initiative werben, damit möglichst viele Bürger Mitglied werden. "Mit dem neuen Angebot soll ein Anreiz geschaffen werden, auf einen Zweitwagen zu verzichten", erklärt Bürgermeister Heyland.

Prasser befürwortet die Kooperation ebenfalls: "Wir sehen Carsharing als einen Teil des gesamten Mobilitätsangebots. Gerade deshalb freuen wir uns, dass die Gemeinde Neubiberg als Mitglied und Nutzer mit gutem Beispiel voran geht und hoffentlich viele Nachahmer findet."

Der seit Februar existierende Verein bietet ein stationsbasiertes Carsharing-Konzept an. Das heißt: Autos werden an einer Station abgeholt, wo die Schlüssel hinterlegt sind, und müssen dorthin wieder zurückgebracht werden. Wer eines der Autos nutzen will, muss eine Einlage leisten sowie einen monatlichen Mitgliedsbeitrag und Nutzungsgebühren pro Stunde und Kilometer Fahrt bezahlen.

Reserviert werden können die Autos über ein Buchungssystem mit Log-in-Daten. Bei beiden Autos - in Ottobrunn einem Hybrid-Wagen und in Neubiberg einem besonders sparsamen Benziner - wurde laut Vereinsvorstand Prasser auf die Umweltfreundlichkeit geachtet.

Bisher hat der Verein acht Nutzer in Ottobrunn. Damit das System für die Nutzer wirtschaftlich ist und die Autos ausgelastet sind, sind laut Prasser mindestens zehn Nutzer nötig. "15 wären noch besser", sagt Prasser. Langfristiges Ziel des Vereins ist nach seinen Angaben ein Angebot für die Gemeinden Ottobrunn, Neubiberg, Hohenbrunn und Putzbrunn. Ein weiterer Plan ist, für jede Situation das passende Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, etwa auch E-Bikes und Elektro-Roller. "Wir sehen uns als Mobilitäts-Anbieter, der das eigene Auto überflüssig macht", sagt Jean Marcel Prasser.

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