Der Plan klang erst einmal vielversprechend: Die Regionalbuslinie 211, die derzeit von Putzbrunn über Neubiberg bis zum Infineon-Werksgelände verläuft, sollte nach dem Fahrplanwechsel 2019 nicht nur bis in den westlichen Teil des Campeon verlängert werden, sondern auch mit einem zusätzlichen Abstecher nach Neuperlach Süd ausgestattet werden. Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) hatte durch Rückmeldungen aus der Bevölkerung einen entsprechenden Bedarf für eine bessere Anbindung des U- und S-Bahnhofs jenseits der Stadtgrenze ausgemacht. Laut der Landkreisverwaltung hätte eine solche Stichfahrt jedoch mehr Nach- als Vorteile zur Folge gehabt: Die Fahrzeiten zwischen den beiden Ortsteilen hätten sich in diesem Fall nahezu verdoppelt, außerdem würde eine solche Veränderung "verkehrliche und betriebliche Abhängigkeiten und Zwangspunkte" ergeben, die nicht zum Vorteil der Fahrgäste ausfallen würden.
Letztlich entschieden Landratsamt und Gemeinde, die Linie 211 dahingehend zu ändern, dass die Busse künftig zwischen Putzbrunn und Neuperlach Süd verkehren; die Anfahrt des Infineon-Geländes wird dann ausschließlich durch die Linien 217 und 199 abgedeckt. Die direkte Anbindung von Unterbiberg an das Gymnasium und die Realschule Neubiberg wird im Schülerverkehr durch Verstärkerfahrten jeweils morgens zu den beiden Lehranstalten und mittags durch eine Rückfahrt in den Ortsteil gewährleistet. Eine weitere Verstärkerfahrt nach Hause soll nach Rückmeldung durch die Schulen jeden Nachmittag angeboten werden. Durch die veränderte Linienführung fallen jährliche Mehrkosten in Höhe von etwa 200 000 Euro an.
In der Sitzung der Kreisausschusses wurde diese Änderung gegen die Stimme von FDP-Kreisrat Tobias Thalhammer beschlossen. Er merkte an, dass er einer solchen Verschlechterung für Unterbiberg nicht zustimmen könne.