Neubiberg:Autofahrer bleiben ruhig

Der Abbau der Nasen in der Zwergerstraße hat sich bewährt

Von Daniela Bode, Neubiberg

Der Abbau der einseitigen Fahrbahnverengungen in der Unterbiberger Zwergerstraße hat dauerhaft den erhofften Effekt gebracht. Wie Verkehrsplaner Christian Fahnberg am Mittwoch in der Bürgerversammlung für den Neubiberger Gemeindeteil berichtete, bestätigten Geschwindigkeitsmessungen, dass die Autofahrer auch mehr als ein Jahr nach dem Wegfall der sogenannten Nasen langsam fahren. Bei der Versammlung im Pfarrzentrum St. Georg stellte Fahnberg auch weitere angedachte Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vor. Generell interessierten sich die etwa 30 anwesenden Bürger vor allem für Verkehrsthemen.

Die Nasen waren abgebaut worden, weil Anwohner immer wieder über negative Auswirkungen wie ständiges Anfahren geklagt hatten. Nun wurde an verschiedenen Terminen die Geschwindigkeit der Autos gemessen. "Tempo 30 wurde trotz Wegnahme der Nasen eingehalten", berichtete Fahnberg. Die Geschwindigkeit soll weiter beobachtet werden. Als weitere Maßnahme schlug er vor, die Nase am Hachinger Bach zu entfernen, dort aber stattdessen die Fahrbahn anzuheben, sodass Fußgänger dort eben über die Straße gehen können. Der Gemeinderat müsse das aber noch beschließen. Grünen-Gemeinderat Josef Kyrein, der als Bürger gekommen war, wollte wissen, warum man das nicht auch gleich bei der Nase in der Universitätsstraße mache. Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) verwies darauf, dass man erst Erfahrungswerte haben wolle.

Eine weitere Verbesserung stellte der Verkehrsplaner in Aussicht: Er schlägt vor, am Marktplatz als Querungshilfe einen sogenannten Mittelteiler anzubringen - also eine kleine Verkehrsinsel, auf der man stehen bleiben kann, bevor man die zweite Spur überquert. "Vielleicht wird das der Intention des Antrags gerecht", sagte er. Denn Bürger hatten Unterschriften für einen Zebrastreifen am Marktplatz gesammelt. Wie der Planer erläuterte ist ein solcher an der Stelle aber nicht möglich. Er hatte dort an zwei Tagen zwar die laut Richtlinie nötigen 450 bis 600 Fahrzeuge in der Stunde gezählt, aber nicht die mindestens 50 Fußgänger, die die Straße überqueren. Vorschlag Heylands war es, einen Mittelteiler erst einmal provisorisch anzubringen, um die Akzeptanz zu testen. Bürgerin Maria Zeitler würde an der Stelle am Hachinger Bach auch ein Zebrastreifen gut gefallen. "Da sind die Jogger, die Leute, die mit dem Hund gehen, da würde man wahrscheinlich leicht über die 50 kommen", sagte sie und regte eine Messung an. Bürgermeister Heyland sagte diese zu: "Das machen wir natürlich."

Insgesamt wurde wie schon oft klar: Durch Bauprojekte der Stadt, den Zuzug und Projekte auf dem Gelände der Bundeswehr-Universität wird sich der Verkehr in Unterbiberg vermehren. Die Gemeinde tut aber, was möglich ist, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Dazu wird auch beitragen, dass das äußere Osttor der Bundeswehruni geschlossen werden und die Zufahrt über eine Stichstraße auf der Heid geregelt werden soll. Uni-Vizepräsident Matthias Heinitz und Bürgermeister Heyland betonten beide ihre gute Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit. Heinitz weckte auch Hoffnungen, dass es durch technischen Fortschritt zu einer Verkehrsberuhigung kommen könnte: Die Fachleute der Universität sagen den Durchbruch der Elektromobilität schon in fünf bis sechs Jahren voraus, nicht wie die Politik in 20 bis 30 Jahren.

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