Neubauprojekt:Das Ärztehaus kann kommen

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Wenn sich Ärzte in dem Gebäude einmieten, wird auch eine Apotheke einziehen, hofft der Investor. (Foto: dpa)

Die Gemeinde Hohenbrunn macht den Weg für ein Geschäftshaus mit Praxen frei - nach langer Diskussion.

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Zwischendurch hat man fast Angst, Investor Johannes Fischer könnte anfangen zu weinen. Mehr als ein Jahr ist es her, dass er im Hohenbrunner Gemeinderat seine Pläne für ein Grundstück an der Putzbrunner Straße zum ersten Mal vorgestellt hat: Supermarkt, Ärztehaus, Wohnbebauung. Was nicht so schwierig klingt, gestaltete sich in Hohenbrunn ziemlich kompliziert. Der Investor musste mehrmals nachbessern, was die Höhen der Gebäude betraf und am Ende trotzdem befürchten, dass seine Pläne scheitern könnten. In der Bauausschusssitzung am Donnerstagabend einigten sich die Gemeinderäte schließlich doch auf ein Konzept.

Der Supermarkt wird lediglich eingeschossig

Klar ist nun: Es wird ein Rewe-Markt kommen. Doch anders als der Investor Fischer es sich vorstellte, wird der Markt nur ein Geschoss haben. Anfangs hoffte er, im ersten Stockwerk Räume etwa an eine Physiotherapiepraxis zu vermieten. Doch eine Höhe von 11,50 Meter, die dafür notwendig gewesen wäre, erschien dem Gemeinderat zu massiv. Feststeht nun, dass die Firsthöhe maximal 8,50 Meter betragen soll.

Für große Diskussion sorgte auch das geplante Ärztehaus. In früheren Sitzungen hatten die Gemeinderäte eigentlich eine Höhe von elf Metern festgelegt. Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) schlug nun allerdings doch zwölf Meter vor. Um ein Ärztehaus mit Apotheke und Praxen realisieren zu können, bräuchte er zwei vollwertige Obergeschosse, stellte der Investor von der Firma Michael Dankerl klar. Kein Arzt würde mit seiner Praxis in ein ausgebautes Dachgeschoss ziehen. "Und ohne Arztpraxen zieht da auch keine Apotheke rein." Das alles sorgte für Verwirrung im Gemeinderat - weil es ja eigentlich schon anders beschlossen war.

Das Ärztehaus soll zwölf Meter hoch werden

Die Folge: Kritik an Bürgermeister und Verwaltung. "Mir fehlt da wirklich der rote Faden", monierte Morten Schweigler (SPD). Und Peter Berger von den Freien Wählern sagte: "Unsere Beschlüsse sollten doch die Grundlage für das weitere Vorgehen sein und nicht das, was sich der Investor wünscht." Trotzdem entschieden sich die Gemeinderäte für ein zwölf Meter hohes Ärztehaus - nachdem um die Neigung des Daches gefeilscht worden war wie auf einem Basar. Die Gebote gingen bei drei, zehn, mindestens zehn Grad los und endeten schließlich bei 16 Grad. Darauf konnten sich die Gemeinderäte letzten Endes auch einigen. Außerdem legten sie die Höhe der Wohnbebauung auf elf Meter fest.

An der Ortseinfahrt wird ein Kreisel gebaut, der sicherstellen soll, dass die Autofahrer langsamer nach Hohenbrunn hineinfahren. Die Kosten dafür können nicht als Erschließungsmaßnahme auf den Investor umgelegt werden, erklärte der Bürgermeister. "Das liegt daran, dass wir nicht zwingend einen Kreisel bauen müssten." Welche Auswirkungen er auf den benachbarten Fußballplatz hat und ob dieser versetzt werden muss, wird noch geklärt. Ebenso, wie der Übergang zum Sportplatz sicher gestaltet werden kann.

© SZ vom 17.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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