Nahverkehr:Busse fahren häufiger und länger

Nahverkehr: Bei den Buslinien im Landkreis gibt es zum Fahrplanwechsel zahlreiche Änderungen.

Bei den Buslinien im Landkreis gibt es zum Fahrplanwechsel zahlreiche Änderungen.

(Foto: Claus Schunk)

Der Fahrplanwechsel am Wochenende bringt Verbesserungen. Den großen Wurf vermissen Verkehrspolitiker aber weiter

Von Iris Hilberth, Landkreis

Dichtere Takte, zusätzliche Fahrten, neue Haltestellen - zum Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag sollen die Buslinien im Landkreis München attraktiver werden. Doch sind die Stellschrauben, an denen im öffentlichen Personennahverkehr gedreht wurde, um auf hohe Fahrgastzahlen zu reagieren oder mehr Pendler zum Umstieg vom Auto auf den Bus zu bewegen, doch recht klein. "Was fehlt, ist noch immer der große Wurf", sagt Grünen-Kreisrat Markus Büchler. Aber dafür müsse man sehr viel Geld in die Hand nehmen, und da sieht der Oberschleißheimer vor allem den Freistaat in der Pflicht. Einen guten Schritt weiterzukommen erhofft man sich im Landkreis vor allem durch eine Beschleunigung von Regionalbussen. Ein Konzept hierzu wird bereits erarbeitet. "Doch es darf nicht zu lange dauern", mahnt die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche (SPD). Der Druck werde durch den zunehmenden Verkehr noch steigen. "Da müssen wir am Ball bleiben und dürfen nicht ewig brauchen, das umzusetzen."

Die Linien S4 und S6 werden getauscht

Von 10. Dezember an können sich zumindest Fahrgäste auf der Linie 210 zwischen Neuperlach Süd und der Brunnthaler Zusestraße schon mal über eine Taktverdichtung freuen. Von Montag bis Samstag kommen in den Abendstunden ein paar Fahrten hinzu, am Samstag kann man zwischen 7 und 21 Uhr außerdem alle zehn Minuten diesen Bus nehmen. An Sonn- und Feiertagen gibt es einen durchgehenden 20-Minuten-Takt. Wer von Neuperlach bis nach Deisenhofen zur S-Bahn will, kann den 222er nehmen und zumindest unter der Wochen zwischen 9 und 15 Uhr jede Stunden diese Linie nutzen.

Es gibt auch eine neue Haltestelle in Ottobrunn an der Marie-Curie-Straße. Dort hält künftig die Linie 241 auf ihrem Weg von Haar über Ottobrunn nach Taufkirchen. Deren Weg ändert sich Montag bis Samstag von 21 Uhr an sowie ganztags an Sonn- und Feiertagen. Dann fahren die Busse auch die Haltestelle Hugo-Junkers-Straße in Taufkirchen an.

Züge aus Geltendorf enden in Trudering

Da die östlichen Linienäste der S 4 und S 6 in Richtung Ebersberg getauscht werden und die S 4 aus Geltendorf künftig außerhalb der Hauptverkehrszeiten in Trudering endet, ändern sich auch die Fahrpläne der Busse 234 zwischen Messestadt West und Unterföhring, 242 zwischen Haar und Gronsdorf, 240 zwischen Harthausen und Neukeferloh, 193 zwischen Trudering und Haar-Jagdfeldzentrum sowie 243 zwischen der Hans-Stießberger-Straße in Haar und dem Ostring in Neukeferloh. Die Haltestelle Grasbrunner Weg in Neukeferloh heißt jetzt Luisenweg.

Auch die S 3 zwischen Mammendorf und Holzkirchen fährt auf den Außenästen fortan durchgehend im 20-Minutentakt. Allerdings müssen sich die Fahrgäste zwischen 23. März und 30. April sowie zwischen 12. Oktober und 26. November kommenden Jahres auf Bauarbeiten auf der Strecke einstellen. Da der Bahnhof St.- Martin-Straße barrierefrei ausgebaut wird, gibt es an den Wochenenden dort Komplettsperrungen. Die Züge aus Richtung Holzkirchen enden dann in Giesing.

Insgesamt begrüßt Kreisrat Büchler die vielen kleinen Verbesserungen auf den Buslinien. "Es ist wichtig, dass wir das Busnetz ertüchtigen, wir sind froh um jeden Bus, der in den Abendstunden fährt", sagt er. Allerdings brauche der Großraum München dringend eine große Investition in neue Schienentrassen, sonst könne man die Massen nicht dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen. Er sei froh über jede Busbeschleunigung, aber das reiche nicht.

Ganssmüller-Maluche hält dieses Flottmachen der Busse für das Gebot der Stunde. "Was nützen die Busse, wenn sie im Stau stehen?", fragt sie rhetorisch. So werde etwa über eine Beschleunigungsspur auf der Rosenheimer Landstraße in Ottobrunn schon seit fünf Jahren diskutiert. Der Mobilitätsausschuss das Landkreises hatte sich in seiner Novembersitzung darauf verständigt, durch verschiedene Maßnahmen wie Ampelschaltungen und spezielle Spuren den Bussen Vorfahrt zu gewähren und die Fahrgäste so am Stau vorbei zu befördern.

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