Der Strand an der Oberschleißheimer Regattastrecke soll auf die bisherige Tennisanlage verlängert werden. Das "Munich Beach Resort" plant, die beiden bestehenden Tennishallen zu sogenannten Indoor-Areas für den Beach- und Funsport umzubauen. Das Oberschleißheimer Rathaus hat das nötige Planungsverfahren für diese Neuerung auf der olympischen Regattaanlage eingeleitet.
Mit 2000 Tonnen Sand aus der Oberpfalz haben drei Freunde aus Dachau 2013 am Rande der olympischen Regattastrecke Strandatmosphäre geschaffen. Auf sechs Sandplätzen können Beach-Sportarten betrieben werden, dazu gibt es eine Bar mit Liegestühlen im Sand und Blick über das Regattabecken. Drei Jahre lang war das Unternehmen mit Jahresverträgen auf Probe auf der Anlage, im vergangenen Jahr erhielt die mittlerweile eingetragene Munich Beach Resort MBR GmbH erstmals einen Fünf-Jahres-Vertrag.
Mit der größeren Planungssicherheit in der Tasche wurden zunächst die Plätze erweitert und das gesamte Mobiliar modernisiert sowie eine neue Corporate Identity mit dem Slogan "hang loose, zefix" geschaffen. Jetzt sind zwei weitere Schritte geplant: Eine planungsrechtliche Verankerung der Anlage und eine Erweiterung durch die Übernahme der Hallen der einstigen Tennisakademie Niki Pilic. Vom ehemaligen Teamchef der deutschen Davis-Cup-Mannschaft wurde am Nordost-Rand der olympischen Anlage ein Ensemble mit Tennisplätzen, zwei Hallen, Gastronomie und Unterkünften für Tennisschüler aufgebaut. Seit der Insolvenz des ersten Betreibers wechseln sich hier die Pächter ab. Speziell die Gastronomie ist angesichts mangelnder Planungssicherheit nie mehr wirklich auf die Beine gekommen.
Die MBR GmbH will nun die beiden Hallen übernehmen und mit Beach-Sportfeldern ausrüsten sowie mit Trampolinen, Kinderspielanlagen, einem Kletterpark und vielfältigen weiteren Hallenaktivitäten. Eine Minigolfanlage und eine Eisstockanlage sind ebenfalls geplant. Zu einem großen Teil sollen die Beachvolleyball-Felder Firmenveranstaltungen dienen. Durch den bisherigen reinen Freiluftbetrieb entgingen dem Munich Beach Resort eine Vielzahl möglicher Buchungen, klagt ihr Geschäftsführer Dirk Henrichs. "Der Hauptgrund für nicht gebuchte Veranstaltungen ist zu 90 Prozent das Fehlen einer Schlechtwetter-Alternative."
Bereicherung für den Ort
Das Oberschleißheimer Rathaus hat die Pläne für die Tennishallen bereits gebilligt. Allerdings muss noch ein umfassenderes Verfahren zur Definition eines planungsrechtlichen Sondergebietes nachgeschoben werden, um die bestehende Beach-Anlage und die geplante Erweiterung dauerhaft im Flächennutzungs- und Bebauungsplan der Gemeinde zu verankern. Bedenken kamen im Bauausschuss des Gemeinderats einzig von Peter Benthues (CSU). Dieser monierte, dass im Westen des Ortes die Lärmbelästigung durch die Anlage jetzt schon manchmal unerträglich sei. Die geplante Ausweitung müsse man daher rechtzeitig beschneiden. Florian Spirkl (SPD) hielt dagegen, dass die Anlage durchaus eine Bereicherung für den Ort sei und die fernab der Bebauung gelegene Regattaanlage für derartige Veranstaltungen geradezu prädestiniert sei. Die Lärmemissionen zu reglementieren, sei zudem genau Gegenstand des einzuleitenden Verfahrens, sagte Spirkl.