München statistisch:Schweinswürstl-Maßstäbe im Millionendorf

Wie viele Menschen wohnen in München, wie heißen sie und wo gehen sie ins Kino? Die wichtigsten Münchner Daten auf einen Blick.

Felicitas Kock

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(Foto: Robert Haas)

Wie viele Menschen wohnen in München, wie heißen sie und wo gehen sie ins Kino? Das statistische Amt liefert jedes Jahr spannende neue Daten über die Münchner und ihre Stadt. Die wichtigsten gibt es hier auf einen Blick. Dorf oder Großstadt? "München ist ein Millionendorf" heißt es. Das stimmt. Zumindest in manchen Stadtbezirken geht es eher dörflich zu - etwa in Aubing-Lochhausen-Langwied, wo auf einen Hektar Land nur elf Einwohner kommen. Großstädtischer präsentieren sich die boomenden Stadtteile Schwabing West (142 Einwohner je Hektar) und Schwanthaler Höhe (134 Einwohner je Hektar). Insgesamt sind im Jahr 2009 mehr Menschen aus München weg- als zugezogen. Vor Einsamkeit braucht sich der Münchner dennoch nicht zu fürchten: Mit ihm wohnen noch 1.364.193 Menschen in der Landeshauptstadt.

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(Foto: iStockphoto)

Pinkelpause Schon in der vierzigsten Minute wird es brenzlig. Das Fußballspiel läuft noch, Schweinsteiger spielt einen Traumpass, aber die Blase drückt gewaltig. Der Fußballfan beginnt, mehr an den Gang zur Toilette zu denken, als an den Sprint zum Tor. Noch ein Foul, noch ein Freistoß, noch drei Minuten Nachspielzeit. Es wird eng für den Fußballfan. Dann, endlich, ertönt der Halbzeitpfiff - das Signal zum Sturm in Richtung Toilette. Glücklich, wer jetzt zuhause ist, dumm, wer die Kloschlangen beim Public Viewing nicht miteinberechnet hat. In der 15-minütigen Halbzeitpause des Viertelfinales Deutschland gegen Argentinien wurde in München 300.000 mal die Toilettenspülung gezogen. Insgesamt wurden 1,5 Millionen Liter Wasser mehr verbraucht, als normalerweise in diesem Zeitraum.

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(Foto: Catherina Hess)

Klassisches Krähen Die Geburtenrate in München steigt: 14.306 Kinder erblickten 2009 das Licht der Welt. Aus Münchner Kinderwägen und Sandkästen krähen weiterhin eher Kinder mit klassischen Namen. Marie belegt bei den Mädchen den ersten Platz (541), mit einigem Abstand folgen Sophie (447) und Maria (375). Bei den Jungen macht Maximilian (512) das Rennen, aber auch ausgefallenere Namen wie Luis (107, Platz 23) und Luca (106, Platz 25) sind in der Vornamens-Hitliste des Münchner Standesamts zu finden.

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(Foto: ag.ddp)

Schweinswürstl-Barometer Wie teuer ist München? Den Anstieg der Lebenshaltungskosten misst das Statistische Amt - typisch münchnerisch - auch an den Speisen- und Getränkepreisen auf dem Oktoberfest. Zwei Paar Schweinswürstl mit Kraut legten seit 2005 einen rasanten Preisanstieg von 6,50 auf 7,74 Euro hin. Auch die Maß Bier wird bekanntlich immer teurer: Von 7,15 Euro im Jahr 2005 über 8,53 Euro in 2009, wird sie heuer den stolzen Höchstwert von 8,90 Euro erreichen. Das aus dem Wiesnbarometer gezogene Fazit: München ist teuer - und die Grenze nach oben ist offen.

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(Foto: ag.ddp)

Schön, schöner, München Ein oft genannter Grund für die Schönheit Münchens? Ganz klar: die Frauen. Und davon hat die Landeshauptstadt nicht wenige. Insgesamt tummeln sich auf den Straßen Münchens 702.012 Frauen - demgegenüber stehen lediglich 662.182 Männer. Eine der schönsten Münchnerinnen des vergangenen Jahres: Sara Nuru, die 2009 zu Germanys Next Topmodel gekürt wurde.

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(Foto: Stephan Rumpf)

In luftiger Höhe Wer hoch hinaus will, hat in München eine Menge Möglichkeiten. Ein Ausflug auf den Olympiaturm, mit 291 Metern das höchste Bauwerk Münchens, schafft einen guten Überblick. Die Aussicht können Besucher von der Plattform in 190 Metern Höhe genießen, oder, etwas gediegener, aus dem Restaurant auf 181 Metern. Die Plätze zwei bis vier der höchsten Gebäude der Stadt belegen die Hochhaustürme Uptown München (146 Meter) und Highlight Munich Business Tower I (126 Meter) und II (113 Meter).

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(Foto: Robert Haas)

Wohl behütet Die Kriminalitätsstatistik zeigt: München ist und bleibt die sicherste Großstadt Deutschlands. Insgesamt 99.760 Straftaten verzeichnete die Polizei im Jahr 2009 für die Landeshauptstadt - etwa 7300 weniger als im Vorjahr. Eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte war das Oktoberfest. Wegen der angedrohten Terroranschläge waren 1200 Polizisten im Einsatz - 800 mehr als üblich. Verstärkte Fahrzeug- und Personenkontrollen, sowie eine Halteverbotszone rund um die Theresienwiese wurden eingerichtet, um die Wiesnbesucher zu schützen.

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(Foto: Robert Haas)

Sportlich, sportlich! Bergsteigen und Wandern sind die beliebtesten Vereinssportarten der Münchner. 71 Vereine mit ganzen 133.489 Mitgliedern zählte das Statistische Amt für das Jahr 2009. Fußballvereine gibt es zwar mehr (166), dafür ist die Mitgliederzahl mit 32.845 deutlich geringer. Auf dem dritten Platz der Sportartenrangliste liegt Turnen mit 70 Vereinen und 28.931 Mitgliedern.

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(Foto: Robert Haas)

Für bessere Bildung Pauken bis die Köpfe rauchen: An 230 Volksschulen, 37 Realschulen und 49 Gymnasien wälzen insgesamt 111.928 Schüler die Bücher - wenn sie nicht gerade für ein besseres Bildungssystem streiken, wie es in den vergangenen Monaten mehrmals der Fall war.

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(Foto: ddp)

Bis der Arzt kommt Drastisch gesunken ist die Zahl der Ärzte im Münchner Stadtgebiet. Während den Münchnern 2008 noch 3281 Kassenärzte zur Verfügung standen, waren es 2009 nur noch 2976. Je nach Bezirk müssen sich Patienten ihren Arzt mit unterschiedlich vielen anderen Münchnern teilen. Während im Stadtteil Altstadt-Lehel auf einen Arzt nur 45 Patienten kommen, sind es in Schwabing West 463, in Milbertshofen ganze 1260 Patienten.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Badespaß Es plätschert in München. Ob Isar (13,7 Kilometer), Schwabinger Bach (11 Kilometer) oder Kleinhesseloher See (7,8 Hektar) - für die Münchner bieten ihre Gewässer vor allem eins: einen hohen Freizeitwert. Grillen am Flaucher oder biergarteln im Seehaus werden schließlich auch deshalb zum Erlebnis, weil man bei Bedarf die heißen Füße ins kalte Wasser baumeln lassen kann.

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(Foto: ag.ap)

Mehr Arbeitslose Wenig Mut machen die Arbeitslosenzahlen. 42.680 Menschen waren im Dezember 2009 im Stadtbereich arbeitslos gemeldet - das sind knapp 5000 mehr als im Vorjahr. Ein Hoffnungsschimmer: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen war laut Münchner Agentur für Arbeit rückläufig.

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(Foto: Catherina Hess)

Urlaub in München Wer kennt sie nicht, die Touristen auf dem Marienplatz? Den Blick angestrengt auf den Rathausturm gerichtet harren sie aus, um in ehrfurchtsvolle "Aahs" und "Oohs" auszubrechen, wenn pünktlich um 11, 12 und 17 Uhr das Glockenspiel mit seinen bunt bemalten Figuren in Aktion tritt. Knapp fünf Millionen Touristen kamen 2009 nach München und schliefen durchschnittlich zwei Nächte in einem der 53.924 Hotelbetten der Stadt.

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(Foto: dpa)

Mit Schirm, Charme und Gummistiefeln Schirm und Gummistiefel im Dauereinsatz: 2009 hatten die Münchner mit frühsommerlichem Dauerregen zu kämpfen. In den niederschlagsreichsten Monaten Mai und Juni regnete es laut Wetterdienst an 21 beziehungsweise 20 Tagen.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Hallo Umweltzone! Im Kampf gegen den Feinstaub wurde der Bereich innerhalb des Mittleren Rings 2009 zur Umweltzone erklärt. Autos mit sehr hohem Schadstoffausstoß sind in dieser Zone nicht mehr erlaubt. Trotzdem stieg die Zahl der Münchner Kraftfahrzeuge auf 686.129 an. Auf zwei Münchner kommt damit ein Auto. Für Radfahrer und Fußgänger sind die Münchner Straßen ein gefährliches Pflaster. Die "ungeschützten Verkehrsteilnehmer", wie sie im Verkehrsbericht der Münchner Polizei genannt werden, machten den Großteil der 30 Unfalltoten des Jahres 2009 aus.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Nichts für Kulturbanausen Dass München kulturell viel zu bieten hat, ist allgemein bekannt. 120 Museen, 61 Theater und 83 Kinos locken die Besucher. Doch welcher Stadtteil ist für Kulturinteressierte der ansprechendste? Die Maxvorstadt legt mit 24 Museen vor, Altstadt-Lehel hat die meisten Theater (15), der Bezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt kann mit seinen 32 Kinos mithalten. Besonderes Kinoerlebnis 2009: Die Wiederentdeckung der 3D-Technologie, zu sehen beispielsweise in den Filmen "Ice Age 3" und "Avatar", die auch in München die Kinocharts anführten.

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