Münchner Stadtviertel: Schwabing West:Geschichte, Daten, Fakten

Nein, den Westschwabinger an sich gibt es nicht. Das Stadtviertel ist bunt gemischt und vereint seit der Stadtviertelreform Teile von Schwabing, Milbertshofen und Neuhausen. Aber gerade dieser Umstand verleiht dem Viertel auch seinen Charme.

C. Jocher-Wiltschka

Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Häuser im Westen des Dorfes Schwabing. Entlang der heutigen Kurfürsten- und Belgradstraße wurden Gärtnereien, Handwerksbetriebe und einfache Arbeiterwohnungen gebaut. In den Jahren zwischen den Eingemeindung Schwabings und dem Beginn des Ersten Weltkriegs entstand schließlich ein dichtes Mietshausgebiet mit spärlichen Grünanlagen. Die Bebauung wurde aber rasch vorangetrieben, so dass in den Neubauvierteln Schwabings - wie eben hier im Westen - bald zu viele Häuser gab. Die Folge waren extrem günstige Mietpreise. Ein Zustand, den man sich heute nicht mehr vorstellen kann.

München Stadtteile - Schwabing West

Steht im Norden von Schwabing West: Das Klinikum Schwabing.

(Foto: Christian Jocher-Wiltschka)

Im Jahr 1900 waren im 22. Stadtbezirk namens Schwabing bereits 28.154 Einwohner gemeldet. Innerhalb von fünf Jahren war ein Zuzug von knapp 45 Prozent zu verzeichnen. 1909 reagierte daher die Stadtverwaltung und machte aus dem westlichen Teil Schwabings einen eigenen Stadtbezirk mit der Nummer 23. Schwabing-West war damit sozusagen geboren.

1996 kam dann eine weitere Stadtviertelreform. Im Zuge der Stadtgebietsneugliederung kamen am 1. Mai 1996 auch Teile der benachbarten Gebiete, wie der Ackermannbogen, das Oberwiesenfeld oder Schwabing-Nord dazu. Das Stadtviertel wuchs dadurch auf das doppelte seiner Fläche und auch die Einwohnerzahlen stiegen um das Doppelte.

Heute prägen vor allem die vielen, teilweise in der Gründerzeit angelegten Plätze den Stadtteil. Ob der Kurfürstenplatz und Hohenzollernplatz im Süden oder der Bayernplatz und Bonner Platz im Norden - hier trifft man sich in den kleinen Cafés oder Einkaufsläden. Besonders beliebt ist der Elisabethplatz mit seinem "kleinen Viktualienmarkt" - hier werden die Bürger schon seit 1903 mit frischen Lebensmitteln versorgt. Besonders häufig lässt sich in Schwabing West der Typus des Ein- oder Zweipersonenhaushaltes finden.

Familien mit Kindern sind dagegen eher unterrepräsentiert. Gemeinsam haben aber alle Einwohner des Kunstproduktes Schwabing-West: Sie würden sich nie als "Westschwabinger" bezeichnen. Hier gibt es wenn dann "Schwabinger" und "Nordschwabinger".

Daten und Fakten:

Fläche: Schwabing West ist 436,30 Hektar groß und damit eher ein kleineres Viertel im Vergleich. Zwölf Prozent davon sind Erholungsfläche, dem Luitpoldpark sei Dank.

Bevölkerung: 62.856 Menschen teilen sich Schwabing West. Damit ist der Sadtbezirk der am dichtesten besiedelte Bezirk in München. 144 Einwohner kommen auf einen Hektar - zum Vergleich: Im Stadtbezirk 22 Aubing-Lochhausen-Langwied müssen sich gerade mal 11 Einwohner einen Hektar Fläche teilen. Der Ausländeranteil liegt bei 22,2 Prozent - Durchschnitt in Müchen.

Verkehrsanbindung: Schwabing West ist mit der U6 und der U3 an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.

Kultur und Bildung: Kein Museum und ein Kino, dafür gibt es sechs Bibliotheken und zwei Theater. Dazu kommen 20 Schulen.

Kinderbetreuung: 1561 Kinder werden in Schwabing West in 34 Einrichtungen betreut. Auf jede Einrichtung kommen so im Schnitt 46 Kinder.

(Stand: 31.12.2009, mit freundlicher Unterstützung des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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