München Stadtviertel: Maxvorstadt:Geschichte, Daten und Fakten

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Die Maxvorstadt ist die erste planmäßige Stadterweiterung Münchens gewesen. Ludwig I. wollte hier seine Vorstellungen von einem "Isar-Athen" in München verwirklichen.

Christian Jocher-Wiltschka

Seinen Namen hat das Stadtviertel keinem Anderen als dem ersten bayerischen König Maximilian I. zu verdanken. 1805 hatte der König die Planung der Maxvorstadt in Auftrag gegeben, als erste Stadterweiterung überhaupt. Fünf Jahre dauerte die Zusammenstellung der genauen Pläne. Bis dann aber gebaut wurde, verging noch einige Zeit. Erst nach 1825 entstand der Großteil der Maxvorstadt. Da saß bereits Ludwig I auf dem Thron und dieser ließ seine Vorstellungen von einem "Isar-Athen" verwirklichen. Die beiden Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner durften diese Aufgabe übernehmen und der König ließ sich seinen Traum einiges kosten.

Einer der schönsten Flecken in der Maxvorstadt: Der Königsplatz mit Propyläen. (Foto: Christian Jocher-Wiltschka)

Zunächst wurde die Ludwigstraße von der Feldherrnhalle bis zum Siegestor angelegt. Allein das Siegestor kostete 411.000 Gulden, das wären heute ungefähr 32 Millionen Euro. Westlich davon wuchs ein rechtwinkliges Straßennetz, das sich auch heute noch schön zu Fuß ablaufen lässt. In diesem Viertel entstanden unter anderem der Karolinenplatz, der Königsplatz mit Glyptothek und Propyläen, die Alte Pinakothek und die Universität.

Um 1900 war die Maxvorstadt fast lückenlos bebaut. Kunst, Kultur und Bildung prägten schon damals die Gegend. Und auch heute noch hat das Viertel überdurchschnittlich viele Einrichtungen im kulturellen und künstlerischen Bereich. Die jüngsten Baumaßnahmen bildeten die Pinakothek der Moderne im Jahr 2002 und das Museum Brandhorst 2009.

Daneben wird die Maxvorstadt auch gerne als das "Gehirn Münchens" bezeichnet. Hier gibt es neben der Ludwig-Maximilians-Universität noch weitere zahlreiche Bildungseinrichtungen, wie die Technische Uni, die Hochschulen für Politik und Philosophie oder die Staats- und Universitätsbibliotheken. Außerdem haben auch viele Hauptverwaltungen von Banken, Versicherungen und Konzernen hier ihren Sitz. So gehört der Bayerische Rundfunk ebenso noch zum Stadtviertel wie auch ein Großteil der Münchner Finanzämter oder die Spaten-Löwenbräu-Gruppe.

Heute ist die Maxvorstadt ein beliebtes Wohnviertel in München. Viele kleine Cafés und Kneipen locken vor allem junge Leute hierher. Nicht zuletzt natürlich auch wegen des Univiertels. Familien trifft man hier eher selten und vor allem in den kleinen Straßen Richtung Schwabing ist es Abends schon auch mal ein bisschen lauter. Hier lebt man eben gerne, in der Maxvorstadt.

Daten und Fakten

Fläche: 425,59 Hektar hat die Maxvorstadt und gehört damit ins Mittelfeld der Stadtbezirke - nicht zu groß, nicht zu klein. Sieben Prozent davon sind unbebaute Erholungsfläche.

Bevölkerung: Im 3. Stadtbezirk wohnen 48.885 Menschen, also etwa vier Prozent der gesamten Münchner Einwohner. Auf eine Hektar Fläche kommen 114 Bewohner - die Maxvorstadt gehört damit zu den Top fünf der dichtbesiedeltsten Stadtbezirke. Der Ausländeranteil liegt mit 25,9 Prozent im städtischen Durchschnitt.

Verkehrsanbindung: Durch die Maxvorstadt führen sämtliche Münchner U-Bahn-Linien: Die U1 und U2, die U4 und U5 und die U3 und U6.

Kultur und Bildung: Das "Gehirn Münchens" hat zahlreiche Hochschuleinrichtungen, 43 Schulen, davon fünf Volksschulen, zwei sonderpädagogische Volksschulen, zwei Gymnasien und 34 Berufliche Schulen. Dazu kommen 13 Museen, 25 Bibliotheken (absolute Spitze in München), sechs Theater und zehn Kinos - Kultur pur in der Maxvorstadt

Kinderbetreuung: 57 Kindertageseinrichungen mit 2284 betreuten Kindern gibt es im Stadtteil. Auf jede Einrichtung kommen so im Schnitt etwa 40 betreute Kinder.

(Mit freundlicher Unterstützung des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt München, Stand - soweit nicht anders angegeben: 31.12.2009).

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Münchner Stadtviertel: Die Maxvorstadt
:"Isar-Athen" in München

In der Maxvorstadt geben sich Siegestor, Königsplatz, Pinakotheken und die Universität die Hand. Kunst, Kultur und Bildung - was das Viertel schon bei seiner Entstehung prägte, gilt auch heute noch.

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