München:Langsamer fahren für bessere Luft

Diskussion über Tempolimit auf der Tegernseer Landstraße

Es ist laut, und vor allem ist die Luft gesundheitsgefährdend an der Tegernseer Landstraße. Deshalb hatten die Einwohner von Obergiesing auf ihrer Bürgerversammlung vor einem Jahr ein einheitliches und durchgängiges Tempolimit von 50 Stundenkilometern zwischen dem McGraw-Graben und dem Candidtunnel sowie dessen permanente Überwachung verlangt. Die Antwort aus dem Münchner Kreisverwaltungsreferat war nun ablehnend: Alles soll so bleiben, wie es ist. Das aber wollen weder die Anwohner noch der Bezirksausschuss, das Stadtteilgremium, hinnehmen. Der Ausschuss beschloss, dass die Angelegenheit von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) persönlich entschieden werden müsse.

In seiner Antwort bezieht sich das Kreisverwaltungsreferat nur auf den Lärm und stellt fest, dass ein Tempolimit nur dann eingeführt werden solle, wenn der Pegel sich um mindestens drei Dezibel verringern lasse. Mit Tempo 50 statt 60 wäre nur ein Effekt von 1,2 Dezibel zu erreichen. Diese Strecke sei zudem eine autobahnähnlich ausgebaute "Hauptverkehrsstraße im Primärnetz". Die Bündelung des Verkehrs sei gewollt - zur Entlastung des Straßennetzes. Diese Funktion könne die Straße nur erfüllen, "wenn möglichst wenig Beschränkungen vorhanden sind".

Der Bezirksausschuss aber legt sein Augenmerk weniger auf den Lärm, ihm geht es um die Stickstoffdioxidbelastung. Das städtische Referat für Gesundheit und Umwelt hatte kürzlich informiert, dass ein Tempolimit an der Landshuter Allee einen kleinen Effekt zeitigt. Der BA will von der Stadtverwaltung eine Antwort, warum im Osten unmöglich sein sollte, was im Westen praktiziert werde. Zugleich solle die Stadt offenlegen, wo genau an der Tegernseer Landstraße gemessen werde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: