Mitten in Ismaning:Viele Grüße nach Korea

Ein Fernsehteam aus Fernost hat sich nach Ismaning aufgemacht, um zu sehen, wie in Bayern Kommunalpolitik gemacht wird

Von Irmengard Gnau

Wenn Ende Januar die Nachfrage nach Bairisch-Kursen in Südkorea sprunghaft steigen sollte, wäre dies ohne Frage dem Engagement der Ismaninger zu verdanken. In Interviews standen sie unlängst bei der Bürgerversammlung einem Team des südkoreanischen Fernsehens Rede und Antwort. Den Journalisten aus Fernost ging es dabei freilich nicht nur um die Aufnahme des wohligen bairischen Zungenschlags, sondern um handfesten Wissensgewinn: Das Kamerateam hat sich aufgemacht, herauszufinden, wie Kommunalpolitik in Deutschland funktioniert - und was sich davon vielleicht für ihre Heimat lernen lässt. Über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, bringt schließlich häufig auf neue Ideen.

Auch Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) ließ sich von den Journalisten interviewen. Diese seien sehr interessiert gewesen am Modell der deutschen Staatsstruktur, die aus den drei Ebenen Bund, Länder und Kommunen aufgebaut ist, sagt der Bürgermeister. Das damit verbundene Subsidiaritätsprinzip - kurz zusammengefasst: "Wer nah dran ist, der macht es." - konnte der Rathauschef heiß empfehlen; allerdings nicht ohne den Hinweis, dass die Kommunen die beiden höheren Ebenen immer wieder an eine gerechte Verteilung der Finanzmittel erinnern müssen.

Wie die Ismaninger Erfahrungen in Südkorea ankommen und ob die Eindrücke aus dem Landkreis am Ende gar inspirierende Wirkung entfalten, bleibt abzuwarten. Für seine Recherche will sich das Fernsehteam auch noch in anderen europäischen Ländern umsehen. Das Ergebnis wird voraussichtlich am 25. Januar im Programm des Fernsehsenders MBC, einem der drei größten TV-Sender Südkoreas, ausgestrahlt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: