Mitten in Unterhaching:Vorgeschmack auf den Herbst

Gute Nachricht für alle Fans von Laubbläsern: Die lärmenden Maschinen lassen sich auch zu dieser Jahreszeit hervorragend einsetzen!

Von Iris Hilberth

Bei diesem lausig kalten Februarwetter wünschen sich viele den Frühling herbei. Wie schön, wenn die Bäume wieder grün werden und man durch das gekippte Fenster die Vögel zwitschern hört. Und vor allem: Man hat den Sommer noch vor sich. Es gibt offenbar aber auch Menschen, die es gar nicht abwarten können, dass es endlich wieder Herbst wird. Dass die Blätter sich rot und gelb färben und vor allem, dass sie sich auf Gehsteigen, in Grünanlagen und Hofeinfahrten häufen, dass es nur so raschelt. Denn dann ist es wieder so weit: Der Akku wird aufgeladen, der Tank gefüllt, um volles Rohr der Natur den Kampf anzusagen. Allerorts ertönt dann wieder der Sound des Herbstes. Mit Laubbläsern ist es so wie mit Mofas: Je lauter sie sind, desto größer der Spaßfaktor. Schade nur, findet manch stolzer Besitzer eines schicken Geräts mit vielversprechenden Namen wie "Ghost-Booster" oder "G-Max Gebläse", dass die Saison so schnell wieder vorüber ist.

Muss ja nicht sein, dachten sich offenbar zwei begeisterte Anhänger des lautstarken Gebläses in Unterhaching und nahmen mit ihren dröhnenden Maschinen den Split im Ortszentrum ins Visier. Wer wird denn noch zum Besen greifen, wenn sich das Zeug einfach wegblasen lässt? Vielleicht hatten sie in Nordeuropa gesehen, dass man dort weitaus kreativer mit den Laubbläsern umgeht. Schneeräumen? Kein Problem, der Weg ist gleich mal freigepustet. Auch zur Entfernung von Streusand und Split wird das hierzulande oft gescholtene Gerät im Norden begeistert eingesetzt. In Finnland ist es sogar erlaubt, Jägern damit Füchse, Marder und Eichhörnchen vor die Flinte zu treiben.

In Unterhaching hingegen scheint man nicht ganz so begeistert über den Einsatz des Laubbläsers in der laubfreien Zeit. Zumal hier schnell mal die umliegenden Häuser oder geparkten Autos sandgestrahlt werden. Jedenfalls lockten die beiden keine Nager aus ihren Verstecken, sondern die verärgerte Mitarbeiterin der Volkshochschule aus den Schulungsräumen am Rathausplatz. Da war der Spaß ganz schnell beendet. Pustekuchen sozusagen. Jetzt kehren sie wieder.

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