Meine Woche:Zeit zum Wechseln

Hohenbrunn, Riemerling, Markus Widholzer von Reifen Widholzer für Meine Woche,

Für Markus Widholzer sind Ganzjahresreifen nur für wenige Fahrzeughalter eine ernstzunehmende Alternative.

(Foto: Angelika Bardehle)

Reifenhändler Markus Widholzer hat dieser Tage viel zu tun

Von Hannes Putfarken, Ottobrunn

"Von O bis O", so lautet der Merksatz, den viele wahrscheinlich noch aus ihrer Fahrschulzeit kennen. "Von O bis O", also von Oktober bis Ostern, wird es Autofahrern empfohlen, mit Winterreifen zu fahren. Auch bei Markus Widholzer (), Geschäftsführer eines gleichnamigen Reifen-Meisterbetriebs in Ottobrunn, kommen dieser Tage wieder viele Kunden auf einen Reifenwechsel vorbei. Den Familienbetrieb gibt es schon seit mehr als 60 Jahren. In dritter Generation hat Widholzer den Betrieb von seinem Vater übernommen. Inzwischen gibt es neben der Hauptzentrale samt Werkstatt in Ottobrunn auch noch ein Reifencenter in München-Trudering.

Widholzer rät seinen Kunden klar dazu, in der Zeit zwischen Oktober und Ostern von Sommer- auf Winterreifen zu wechseln. Gerade denjenigen Fahrern, die viel auf der Autobahn unterwegs sind oder öfter in die Berge fahren. Dabei ist es in Deutschland nicht verboten, in den Wintermonaten mit Sommerreifen zu fahren. Vielmehr gibt es die sogenannte "situative Winterreifenpflicht". Die besagt: Wer bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld. Wer durch die Benutzung von Sommerreifen auf Straßen mit winterlichen Verhältnissen einen Unfall hat, dem droht zudem eine erhebliche Leistungskürzung bei der Kasko- und Haftpflichtversicherung.

Dennoch ist es laut Widholzer ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Winterreifen nur nötig seien, sobald es anfange zu schneien. Im Vergleich zu Sommerreifen hätten Winterreifen eine ganz andere Gummimischung, die vor allem für kältere Temperaturen und starke Nässe ausgelegt sei. "Wenn man stark bremsen muss, können gute Winterreifen schnell mal den entscheidenden Unterschied ausmachen", weiß Widholzer. Viele Autofahrer scheuen trotzdem den Reifenwechsel und bevorzugen Ganzjahresreifen. Dabei dauert ein Reifenwechsel maximal 15 bis 20 Minuten. Für Markus Widholzer sind Ganzjahresreifen nur für wenige Fahrzeughalter eine ernstzunehmende Alternative. Einmal für diejenigen, die mit ihrem Pkw größtenteils nur in der Stadt unterwegs sind oder für Zweitwagenbesitzer. Man dürfe sich nichts vormachen: "Wenn ein Reifen für alle Witterungsbedingungen geeignet sein muss, kann er nicht in allen Kategorien gleich gut abschneiden." Für den nächsten Reifenwechsel legt er seinen Kunden außerdem nahe, unbedingt die Räder auswuchten zu lassen. Viele wollten sich das Geld sparen. "Völliger Quatsch", so der Fachmann. Dann laufe der Wagen nicht mehr rund und es könne zu Schäden an Radlagern und Lenkung kommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: