Meine Woche:Vorfreude aufs Café International

Meine Woche: Doris Thurner ist seit etwas mehr als zwei Jahren im Helferkreis aktiv und mit viel Engagement bei der Sache.

Doris Thurner ist seit etwas mehr als zwei Jahren im Helferkreis aktiv und mit viel Engagement bei der Sache.

(Foto: Claus Schunk)

Doris Thurner wünscht sich viele Gäste beim Treffen mit Flüchtlingen

Von Hannes Putfarken, Pullach

Der Helferkreis für Flüchtlinge in Pullach befindet sich gerade ein wenig im Umbruch. Denn im April dieses Jahres starb überraschend der langjährige Vorsitzende Hans Horak, weshalb viele Pläne vorerst ruhen mussten, bis sich der Helferkreis neu aufgestellt hatte. So auch die Idee für das Café International, in dem Flüchtlinge, Helfer und alle anderen Bürger aus Pullach miteinander ins Gespräch kommen sollen.

Zwar gibt es das Café nun schon seit kurzer Zeit, bisher aber nur im kleinen Kreis. Jetzt soll die Idee groß in die Tat umgesetzt werden. Immer am zweiten und vierten Mittwoch im Monat findet das Café International nun in der Jugendfreizeitstätte "Freiraum" statt. Als ständige Betreuerin mit dabei ist Doris Thurner (), die an der Umsetzung maßgeblichen Anteil hatte. Die 60-Jährige ist seit etwas mehr als zwei Jahren im Helferkreis aktiv und mit viel Engagement bei der Sache. So betreut sie in Pullach gleich zwei Flüchtlingsfamilien und hilft ihnen in allen erdenklichen Lebenslagen.

Für eine erfolgreiche Integration im Ort hält Thurner eine gemeinsame Anlaufstelle wie das Café International für zwingend notwendig: "Eine zentrale Plattform im Ort ist für alle nützlich: Die Flüchtlinge kommen mal raus aus ihren Unterkünften, die Helfer können Erfahrungen miteinander austauschen und Anwohner können Vorurteile abbauen und die Flüchtlinge auch mal persönlich kennenlernen." Bei den ersten losen Treffen sei es einfach toll mit anzusehen gewesen, wenn im Jugendzentrum die Flüchtlingsmütter mit ihren Kindern Billiard spielen, erzählt Thurner: "Das sind gerade für die Frauen oft ganz neue Erfahrungen, die sie aus ihren Heimatländern so gar nicht kennen." Doris Thurner hofft, dass in Zukunft auch mehr Pullacher auf Kaffee und Kuchen vorbei kommen und mit den Flüchtlingen ins Gespräch kommen. Und wenn es einem nicht gefällt, meint Thurner, könne man ja immer noch wieder gehen.

Die Arbeit mit den Flüchtlingen ist Doris Thurner richtig ans Herz gewachsen. Auch, wenn sie das ein oder andere mal resolut zur Sache gehen muss, wie sie selber sagt. Dabei weiß sie selber gar nicht mehr so genau, wie sie dazu gekommen ist. "Ich habe im Ort herumgefragt, wo es denn aktuell brennen würde, und dann bin ich beim Helferkreis gelandet." Immer wieder betont sie, wie viele fleißige ehrenamtliche Helfer es in Pullach gibt. In Zukunft soll das Café immer weiter ausgebaut werden. Thurner hofft, dass in den Räumlichkeiten bald auch zusammen gekocht wird, oder dass man sich mal Filme zum Thema Flüchtlinge anschaut. Am Mittwoch, 13. Dezember, findet das nächste Treffen von 19 bis 21 Uhr statt.

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