Meine Woche:Schutzengel und Wegbegleiterin

Meine Woche: Maria Weiß ist seit mehr als siebzehn Jahren Schulweghelferin.

Maria Weiß ist seit mehr als siebzehn Jahren Schulweghelferin.

(Foto: Claus Schunk)

Maria Weiß bringt Grundschüler in Neubiberg sicher über die Straße

Von DAniela Bode, Neubiberg

An drei Tagen in der Woche muss Maria Weiß ziemlich früh aufstehen. Schließlich muss sie mittwochs, donnerstags und freitags schon um 7.25 Uhr an der Ampel an der Hauptstraße auf Höhe der Sparkasse beziehungsweise auf Höhe des Rathauses stehen. Sie hat dann eine leuchtend gelbe Weste an und hilft Grundschülern sicher über die Straße. Maria Weiß ist seit siebzehneinhalb Jahren Schulweghelferin in Neubiberg und möchte diese Zeit nicht missen. Seit 2006 leitet sie die Gruppe der derzeit 28 Helfer. "Es macht mir immer noch sehr viel Freude. Man müsste mich wahrscheinlich von der Arbeit wegtragen", sagt sie. Auch diese Woche sichert sie wieder Schülern den Weg.

"Die Kinder sind unser höchstes Gut und die gehören auch auf dem Schulweg geschützt", findet Weiß. Wenn sie Dienst hat, wartet sie, bis sich ein paar Kinder an der Ampel versammelt haben, viele mit dem Roller, viele auch zu Fuß. Sie schaut dann, ob alle beisammen sind und gegrüßt haben. "Das ist mir sehr wichtig, dass die Kinder uns Schulweghelfer grüßen", sagt sie. Die Zeit des Wartens an der Ampel vertreibt Weiß, die auch SPD-Gemeinderätin ist, den Schülern, indem sie sie nach ihrem Befinden oder der Vorfreude auf die Ferien fragt. Wenn die Kinder die Straße überqueren, geht sie bis zur Hälfte mit und bleibt dort stehen, wo der Verkehr herkommt.

Manchmal übernimmt Weiß Dienste von Kollegen, wenn diese verhindert sind. Genauso flexibel muss sie mit den anderen Helfern auf die Situation reagieren, wenn ein Schulweg nicht wie üblich gegangen werden kann, weil es eine Baustelle gibt wie derzeit auf der südlichen Seite der Hauptstraße nach der S-Bahnüberquerung. Sie holt sich dann von den zuständigen Kontaktpolizisten Rat, wie künftig gegangen werden soll.

Die Schulweghelferin leistet mehr als Verkehrserziehung. Sie ermuntert zum Höflichsein, manchmal ist sie auch Kummerkasten. Ab und zu kommt ein Kind und weint, weil es zu spät dran ist. "Ich beruhige es dann erst einmal und tröste es", sagt die Mutter dreier erwachsener Kinder. Einmal kam es vor, dass ein Bub von anderen wegen eines Streits um Fußballbildchen geschlagen wurde. Dem sagte sie, dass ihr Dienst ohnehin gleich zu Ende sei und dass sie ihn zum Hort, der damals noch in der Hohenbrunner Straße lag, begleiten werde. Gerne erklärt Weiß Erwachsenen, warum das Amt Schulweghelfers notwendig ist. Für Zweifler hat sie ihren Spruch parat: "Stellen Sie sich einmal eine Viertelstunde hier hin, dann werden Sie wissen, warum."

Ans Aufhören denkt Maria Weiß offenkundig noch lange nicht. Über eins freut sie sich jedes Jahr: "Wenn Herr Ganserer, der Leiter der Polizeiinspektion 28, bei der Bürgerversammlung berichtet, dass es keinen Schulwegunfall bei den Grundschülern gegeben hat."

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