Meine Woche:Mit Ruhe und Gelassenheit

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Josef Hornburger ist Mitorganisator des Keferloher Montags. (Foto: Claus Schunk)

Josef Hornburger ist Mitorganisator des Keferloher Montags

Von Michael Morosow, Grasbrunn

Den ersten Montag im September haben die Landwirte in der Umgebung schon seit mehr als tausend Jahren dick im Kalender angestrichen. Dann ist Keferloher Montag. Früher zog der einst bekannteste und bedeutendste Viehmarkt im Süden Bayerns bis zu 30 000 Besucher magnetisch an, überwiegend Bauern, Gesinde, Pferdehändler und trinkfreudiges Volk. Der Strukturwandel und die Konkurrenz durch andere Märkte haben inzwischen dazu geführt, dass der traditionsreiche Markt um seinen Fortbestand kämpfen muss und heuer nur in abgespeckter Form dargeboten wird. Das heißt, dass die Veranstaltung nicht mehr schon am Samstag beginnt, sondern wie einst an einem einzigen Tag, dem Keferloher Montag, in konzentrierter Form über die Bühne geht - mit Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) als Festredner, mit den Auftritten der Chiemgauer und Samerberger Trachtler, dem traditionellen Stierschätzen - Besucher schätzen dabei das Gewicht des Tieres -, der Landmaschinen-Schau und der Traktor-Oldtimer-Präsentation.

Für Trachtlerauftritte, Landmaschinen und Oldtimer zeichnet auch heuer wieder Josef Hornburger () verantwortlich, der selbst Haupterwerbslandwirt ist, sich gerne in eine Tracht wirft und zudem als Blechbläser der Haarer Blasmusiker-Gruppe "Mia sans", die alle Mitglieder der Musikkapelle Kirchheim sind, auch in musikalischer Hinsicht das nötige Wissen mitbringt. Hornburger ist keiner, der in der Woche vor dem Keferloher Montag "gschaftig" hin und her rennt, um ja nichts zu vergessen, der Mann strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Das meiste ist bereits in trockenen Tüchern. Sonntagnacht wird er auf dem Festplatz nach dem Rechten sehen und etwa überprüfen, ob die Banderolen um die Ausstellungsplätze nicht wieder abgerissen wurden. Am Festtag wird er aber schon um 6 Uhr Früh in Keferloh sein und darüber wachen, dass nicht wieder Festzeltbedienungen oder anderes Personal ihre Wagen ausgerechnet innerhalb der Ausstellungsgevierte abstellen und dumm aus der Wäsche schauen, wenn ihre Autos Teil der Bulldog-Ausstellung geworden sind. Auf die Plattler und Goaßlschnoizer vom Chiemgau und Samerberg ist Verlass, mit denen steht Hornburger ohnehin das ganze Jahr über in Kontakt, zumal seine Tochter in Prien am Chiemsee lebt und er des öfteren ihren Auftritten beiwohnt. Auch die Haarer Volksmusikanten werden wie immer keine Probleme machen. Nachdem Hornburger selbst im Nebenerwerb Landwirt ist, liegt bei ihm auch die Landmaschinen-Schau und die Traktor-Oldtimer-Präsentation in guten Händen.

Einzelheiten mit den Besitzern alter Bulldogs und Landmaschinen sind bereits im Juli besprochen worden. In dieser Woche werde ihn der ein oder andere Traktorbesitzer anrufen, glaubt er. "Das ist immer eine Schau, wenn Alt und Jung um die alten Bulldogs rumgehen, das fasziniert mich", sagt Hornburger. Wenn ihn etwas nervös machen kann, dann allenfalls die Wetteraussichten für den Keferloher Montag, der nicht ins Wasser fallen darf. Und mit Petrus konnte er bislang noch keinen Vertrag schließen.

© SZ vom 29.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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